Landtag boykottiert SPD-Notfall-Klimakreditplan
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Plan der Sozialdemokraten, 11,6 Milliarden Euro an Notkrediten bereitzustellen, um einen sozial gerechten Übergang zu einem klimaneutralen Land zu erreichen, nicht die Unterstützung einer Mehrheit findet Landtag. „Beim Klimaschutz geht es heute nicht mehr darum, ob man schützt, sondern wie“, sagte Thomas Loos-Müller, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, am Donnerstag. „Was wir heute zeigen, ist wirklich die Arbeit der Landesregierung.“ Ziel sei es, einen Konsens herzustellen.
Der CDU-Finanzpolitiker Ole-Christopher Plambeck empfahl angesichts des jüngsten Haushaltsentscheids des Bundesverfassungsgerichts, den Antrag zurückzuziehen. Die vorgeschlagene Finanzierung ist verfassungswidrig. „Nach dem Urteil von letzter Woche kann nicht festgestellt werden, ob eine Notsituation vorliegt.“ Über den vorgesehenen Zeitraum von 40 Jahren muss das Land mehr als 23 Milliarden Euro inklusive Zinsen zurückzahlen.
SPD-Finanzpolitikerin Beate Raudies weigerte sich, den Antrag zurückzuziehen. „Wenn wir Feiglinge wären, würden wir uns zurückziehen.“ Aber diese Debatte sei notwendig.
Die grüne Umweltpolitikerin Nelly Waldeck betonte, dass die Klimakrise schon lange besteht. Was wir brauchen, ist ein „intelligenter Mix“ aus Investitionen und Regulierung. Der SPD-Plan lässt sich nicht umsetzen. „Das ist so utopisch, nicht einmal die Grünen werden danach fragen“, sagte FDP-Finanzpolitikerin Annabell Kramer über den Vorschlag der SPD. Auch der SSW lehnte die Idee ab. Der Inhalt ist genehmigt. „Das Problem ist der Finanzierungsvorschlag“, sagte Fraktionsvorsitzender Lars Harms.
Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) bezeichnete das Urteil des Karlsruher Richters als einen schweren Rückschlag für den Klimaschutz. Die Finanzierung der Wärmewende und des Branchenumbaus ist noch nicht gesichert. Das Land muss seine Ressourcen dort einsetzen, wo sie sinnvoll sind, um das Land zu unterstützen. Darüber hinaus müssen Prioritäten festgelegt werden. „Es liegt nicht in der Verantwortung des Staates, einfach nur die Elektrifizierung von Bussen zu finanzieren.“
Die SPD will den öffentlichen Nahverkehr mit 6,5 Milliarden Euro Krediten finanzieren – bereitgestellt vom Finanzministerium . Für die Wärmewende sind 4,85 Milliarden Euro vorgesehen. Das bedeutet, dass bis 2030 40 % der Gebäude (also mehr als jede zweite Wohnung) an das Wärmenetz angeschlossen sein sollen.
Quelle: www.dpa.com