Vier Jahre nach Einführung der Landarztquote sind Medizinstudienplätze für angehende Hausärzte in ländlichen Gebieten Nordrhein-Westfalens immer noch Mangelware. Seit dem Wintersemester 2019/20 wurden 861 Plätze an Studierende vergeben, die sich für eine zukünftige Karriere als Hausarzt in unterversorgten oder unterversorgten Gebieten einsetzen. Eine Übersicht des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums zeigt, dass es fast fünfmal so viele Interessenten gibt, die sich um die Gründung eines solchen Forschungsstandortes bemühen.
Obwohl das Interesse seit Einführung der Quoten nachgelassen hat, wurden nach Angaben des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums die Erwartungen an das Programm erfüllt: „Jedes Semester finden sich motivierte Menschen, die mit ihrem Engagement die familiäre Gesundheitsversorgung stärken.“ Nordrhein-Westfalen“, sagte Düsseldorf. Im Wintersemester 2019/20 gab es 1.312 Bewerbungen für den ersten Kontingent von 145 Landarztplätzen. Für das kommende Wintersemester haben sich lediglich 394 Personen auf einen der 154 verfügbaren Plätze beworben. Für das Sommersemester sind nur 26 Plätze vergeben – für das Sommersemester 2023 gibt es 188 Bewerber. Die Anzahl der Bewerber für 2024 steht noch nicht fest.
„Es ist an der Zeit, die Quote der Landärzte schon lange zu debattieren“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf Anfrage. „Wir sind NRW. London war das.“ Ich bin das erste Bundesland, das dies umgesetzt hat, weil ich glaube, dass Menschen, die Hausärzte in unterversorgten Gebieten werden wollen, auch Vorrang bei der Zulassung zu Universitäten haben sollten – zumal wir eine sehr hohe Aufnahmequote haben. Hier besteht Bedarf“, so die Ministerin weiter.
Jeder in NRW, der sich vertraglich verpflichtet, zehn Jahre lang als Hausarzt in einem unterversorgten Gebiet tätig zu sein, kann sich seit 2019 für ein Landarzt-Studienkontingent bewerben – unabhängig von den üblichen quantitativen Begriffen. Nordrhein-Westfalen ist bundesweit Vorreiter, viele Bundesländer ziehen nach. Hintergrund ist ein drohender Ärztemangel vor allem im ländlichen Raum, da es künftig eine Vielzahl von Praxen geben wird Jahre Ärzte gehen in den Ruhestand.