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KZ-Überlebender kann wegen Kriegs nicht aus Israel ausreisen

KZ-Überlebender Fürst
Naftali Fürst steht vor dem ehemaligen Lagereingang des Konzentrationslagers Buchenwald.

Der Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees und Holocaust-Überlebende Naftali Fürst kann wegen des Krieges in Israel derzeit nicht nach Deutschland reisen. Er könne nicht wie geplant zu einem Zeitzeugengespräch am Montag (16. Oktober) im Landtag kommen, teilten der Landtag und die Organisatoren der jüdisch-israelisch geprägten Achava-Festspiele Thüringen am Donnerstag mit. Die Ausreise aus Israel sei nicht möglich.

Fürst, der 1932 in Bratislava zur Welt kam, hatte als Kind die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar erlebt. Er lebt in Haifa und soll nun per Livestream in die Gesprächsrunde geschaltet werden.

Nach Angaben von Festivalorganisator Martin Kranz ist Fürsts Enkelin unmittelbar vom Terror der Hamas betroffen. Sie habe 24 Stunden in einem Schutzraum im Kibbuz Kfar Aza verharren müssen, ihre Schwiegereltern seien dort ermordet worden, teilte er mit.

Auch der Erbauer des sogenannten Paradiesbaums auf dem Erfurter Petersberg, der Künstler Nihad Dabeet, kann nach Angaben der Organisatoren nicht zum Festival kommen. Auch er soll per Livestream zugeschaltet werden.

Das Achava-Festival war am vergangenen Samstag mit einem Konzert eröffnet worden. Bis zum 23. Oktober sind insgesamt mehr als 50 Veranstaltungen in Weimar, Erfurt, Eisenach und Gotha geplant. Im Mittelpunkt steht der Austausch zwischen Kulturen, Religionen und Generationen. Auf der Internetseite der Festspiele heißt es: «Die Ereignisse der jüngsten Zeit zeugen von neuen erheblichen Spannungen zwischen Religionen und Kulturen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, ja lebensnotwendig, die Gedanken von Menschlichkeit und Frieden, von Toleranz und Dialog verstärkt zum Ausdruck zu bringen.»

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