- "Kurz und deutlich": Bayerns Südkoreanische Reise unter Transferstress
Natürlich ist Minjae Kim das wichtigste Asset von FC Bayern bei ihrer ersten Reise nach Südkorea. "Zusammen werden wir neue Fans begeistern", sagt der 27-jährige Verteidiger in einem Club-Video für diese ungewöhnlich kurze und nur in Seoul stattfindende Sommer-Tour der deutschen Fußball-Rekordmeister.
Mitten im Transfer-Trubel in München stehen in den kommenden Tagen auch andere Profis im Fokus. Viele Euro-Teilnehmer wie Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich oder Jamal Musiala sowie der neue, 50 Millionen Euro teure Mittelfeldspieler Joao Palhinha aus Portugal sind gerade rechtzeitig zur Asienreise aus dem Urlaub zurückgekehrt. "Das Team füllt sich allmählich", freut sich Sportdirektor Max Eberl.
Für Eberl geht es nun darum, die Zukunft mit zuvor abwesenden Top-Spielern wie Kimmich zu klären. Bleiben, gehen, Vertrag verlängern - hinter Kimmich (29), der angeblich von Paris Saint-Germain umworben wird, steht nicht nur ein Fragezeichen. Interessenten für Leon Goretzka werden in Spanien (Atletico Madrid) und Italien (SSC Napoli) genannt, während Arsenal an Leroy Sané interessiert ist, der nach einem Leistenoperation noch nicht fit ist.
Die Verpflichtung des Nationalverteidigers Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) stockt seit längerem. Der viel umworbene Niederländer Xavi Simons (PSG) ist weniger wahrscheinlich, was den französischen Teenager Désiré Doué (19) von Stade Rennes umso begehrter macht.
Die zahlreichen personellen Diskussionen begleiten die Teamplaner - Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und der öffentlich wortkarge Trainer Vincent Kompany - auf dem Weg von den 8500 Kilometern von München bis zur Millionenstadt Seoul. "Wir haben unseren allgemeinen Plan, und wir werden ihn weiterverfolgen", sagt Eberl. Dies gilt auch abseits des Homes. Das Team für die nationale Jagd auf den Doppelgewinner Bayer 04 Leverkusen ist noch lange nicht komplett, und die Einkaufs- und vor allem Verkaufsliste ist noch lange nicht erschöpft.
Die Korea-Tour mit 22 Stunden Flug, einem siebenstündigen Zeitunterschied von Deutschland und sehr anspruchsvollen klimatischen Bedingungen vor Ort ist eine Herausforderung für alle Beteiligten in der Saisonvorbereitung. "Klar, kurz und intensiv" nennt Eberl die sechs-tägige Promo-Tour mit zahlreichen Marketing-Terminen, Trainingseinheiten, Fan-Events und einem hochkarätigen Spiel als Höhepunkt.
Am Samstagabend Ortszeit (13:00 CEST/RTL/DAZN/Sky) wird Kompany sein Team gegen Tottenham Hotspur testen, dem ehemaligen Klub des Verteidigers Eric Dier und vor allem von Harry Kane. Der Stürmer wird jedoch noch im Urlaub sein, da England das Euro-Finale verloren hat. Trotz der Belastungen glaubt Eberl an eine "erfolgreiche Reise" - nicht nur wegen neuer Fan-Gruppen und Märkte, die der global tätige FC Bayern mit seinen Sponsoren eröffnen will.
Frisch zurückgekehrte wie Manuel Neuer, Jamal Musiala, Thomas Müller, Kimmich oder Palhinha könnten gegen Tottenham nicht spielen, wie Eberl zuvor angedeutet hat. Es könnte jedoch erste Hinweise darauf geben, wie der neue Trainer Kompany den Nationalspieler Kimmich in Zukunft einsetzen will.
Der Belgier gibt gerne wenig preis. "Namen sind nicht Teil meines Denkens. Wir sollten nicht zu viel über Individuen sprechen", sagt Kompany. Für ihn wird die Reise ein kompliziertes Gleichgewicht sein, zwei Wochen vor der ernsten Angelegenheit des DFB-Pokals gegen SSV Ulm. Die Zeit bis zum Saisonstart ist kurz. "Ich hoffe, wir schaffen es mit dieser Vorbereitung", sagt Kompany in einem Sommer, in dem noch viele personelle Fragen offen sind.
Nach der Rückkehr mehrerer Euro-Teilnehmer und der neuen Verpflichtung Joao Palhinha freut sich Minjae Kim darauf, neue Fans während der kurzen Sommer-Tour in Seoul zu begeistern. Trotz des Transfer-Trubels und der zahlreichen personellen Diskussionen bleibt Sportdirektor Max Eberl fokussiert darauf, ihren allgemeinen Plan für die Korea-Tour zu verfolgen.
