SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht den bayerischen Staatskanzler Markus Söder (CSU) zu einem konsequenten und behutsamen Umgang mit der Situation um Vizekanzler Hubert • Flugblattskandal um Hubert Aiwanger verpflichtet. „Wir sind in Deutschland. Wenn wir über Antisemitismus sprechen, muss ihm höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden und niemand sollte eine strategische Beziehung dazu haben“, sagte Kunert am Dienstag im Radio Bayern2. Er plädierte dafür, die Veranstaltung unabhängig vom Wahlkampf zu betrachten.
Über CSU-Vorsitzenden Söder sagte Kunert: „Bei der Ampel-Union forderte er zum Beispiel Robert Harbeck wegen einer Gaspanne zum Rücktritt auf. Levy forderte wegen des Silvestervideos Christine Lambrecht zum Rücktritt auf.“ „Die Frage ist nun, ob ein Prozess seiner Landesregierung Eingang in die israelischen und internationalen Medien gefunden hat, in dem Antisemitismus-Beamte Aufklärung fordern – „ob er wie eine Salamitaktik loslassen kann. Ich glaube nicht.“
Aiwanger, Vorsitzender der Liberalen Wählerschaft, schrieb am Samstagabend, er habe laut Süddeutscher Zeitung ein Anti-Flugblatt gegen das Judentum verfasst. Er gab aber auch zu, dass „ein oder mehrere „Kopien“ wurden in seiner Schultasche gefunden. Kurz darauf gab Ewangers Bruder zu, dass die Broschüre von ihm verfasst worden sei. Diese Erklärung reichte jedoch bisher nicht aus. Er berief für Dienstagmorgen eine Sondersitzung des gemeinsamen Ausschusses ein.
Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, forderte eine klare Stellungnahme Söders zu diesem Thema: „Als Bundeskanzler ist er dem Kabinett und auch dem Vizekanzler gegenüber verantwortlich“, sagte sie im Deutschlandfunk .