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Kritik von Schwarzen an Schiedsrichtern löst hitzige Debatten aus

Maike Merz (M)
Reagiert gelassen auf die Kritik am Einsatz von Schiedsrichterinnen bei der Männer-WM: Maike Merz (M).

Funktionäre und Spieler schütteln den Kopf, die Betroffenen sind beruhigt: Die grundsätzliche Kritik des ehemaligen Handball-Nationalspielers Christian Schwarzer am WM-Einsatz der Männer bei den Schiedsrichtern wird zurückgewiesen.

«Es tut mir sehr leid, dass ein so grosser Nationalspieler einen so falschen Weg eingeschlagen hat. DHB-Vorstandsvorsitzender Andreas Michelmann sagte, die Aussagen seien veraltet und überholt. „Es versteht sich von selbst, dass Frauen Jobs wie Schiedsrichterinnen bei der WM der Männer haben.“

Die deutschen WM-Schiedsrichterinnen Maike Merz und Tanja Kuttler reagierten hingegen lauwarm auf Schwarzers Äußerungen: „Jeder hat mich glaube nicht, dass wir dazu viel sagen müssen.

Schwarzers Äußerungen sind ärgerlich

Der Weltmeister von 2007 sprach im Podcast “Erleuchtung von Blacky Schwarzer” über den Einsatz mehrerer Schiedsrichterinnen bei den WM-Endrunden in Polen und Schweden: „Ich weiß nicht, wie es auf die Idee kam, Frauen für Männer pfeifen zu lassen. “ und sagte weiter: „Ich werde es nicht tun, weil sie für Frauen pfeifen können und Männer für Männer pfeifen können.

“Es ist immer schwieriger für uns, wenn eine Frau pfeift”, sagt der 53-Jährige.Ob Trainer oder Spieler, sie sind auch nicht so begeistert davon.

DHB-Kapitän Johannes Golla widersprach dem dynamischen Verhalten: „Für mich persönlich ist es egal, wer kommandiert oder pfeift“, sagte der 25-Jährige. „Es ist immer eine Freude, mit den Schiedsrichtern auf dem Platz zu interagieren. Sie respektieren die Spieler sehr. Das wünscht man sich von jedem Schiedsrichterteam. »

Die Schwestern Merz und Kutler sind seit vielen Jahren Elite-Schiedsrichter des DHB, leiten regelmäßig in der Männer-Bundesliga und nehmen nun erstmals an einem Weltcup der Männer teil. „Die gute Nachricht ist, dass wir weder in der Bundesliga noch international einen Unterschied feststellen. Wir fühlen uns total akzeptiert. Wir haben immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern und zum Trainer, wer pfeift, ist eigentlich egal. Wichtig“, sagte Cutler.

Das spürt sie im Ligaalltag ebenso wie bei ihrem WM-Debüt am vergangenen Donnerstag zwischen den Kapverden und Uruguay. „Handball zeigt, dass er in dieses Jahrhundert gekommen ist und allen die gleichen Chancen und Rechte gibt. So fühlen wir uns“, ergänzte Kutler.

Korrekte Antwort der WM-Schiedsrichter

“Tanja Kuttler, Maike Merz und alle Menschen in ihrem Umfeld, die das möglich gemacht haben, verdienen meinen Respekt. Wie diese beiden Schiedsrichter Spitzensport und Familie vereint haben Vorbild”, lobte Michelman. Er hält den Einsatz von Schiedsrichterinnen im Männerhandball für das Normalste der Welt. Deshalb könne er Schwarzers Kritik nicht nachvollziehen. Auch DHB-Sportdirektor Axel Cromer äußerte sein Unverständnis: „Ich denke, die meisten hier wissen, dass Christian Schwarzer und ich uns in den letzten Jahren nicht oft getroffen haben. Einhellig. Das hält bis heute an“, sagte Cromer in Katowice am Samstag und betonte: „Wir haben seit vielen Jahren Schiedsrichterwesen auf allerhöchstem Niveau.“

Rhein-Neckar-Lewin-Geschäftsführerin Jennifer Kettermann, Mitglied des Präsidiums der Handball-Bundesliga, kritisierte ebenfalls Bemerkungen von Schwarzer. «Wie ich schon mehrfach gesagt habe: Das Wichtigste ist die Leistung. Ketterman vom „Mannheimer Morgen“ sagte, Faktoren wie Geschlecht oder Herkunft spielten gerade in unserer aufgeklärten Welt keine Rolle mehr und fügte hinzu: „Schade, dass wir heute noch darüber reden müssen.“

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