- Kritik an der Politik der Wohnungsbauhörden.
In der Perspektive des Wohnungssektors in Sachsen-Anhalt reicht die aktuelle Förderstrategie von Bund und Kommunen nicht aus, um den spezifischen Gegebenheiten des Landes gerecht zu werden. Diese Strategie konzentriert sich überwiegend auf die Entwicklung von etwa 400.000 neuen Wohnungen in städtischen Bereichen, wie der Wohnungswirtschaftsverband und der Wohnungsgenossenschaftsverband berichten.
Für den Großteil der Städte in Sachsen-Anhalt ist der Bau von Sozialwohnungen keine praktikable oder notwendige Lösung. Stattdessen sollte der Fokus darauf gelegt werden, das bestehende Wohnungsinventar zu stärken. Laut den Verbänden sollte die energetische Sanierung und altersgerechte Modernisierung des bestehenden Wohnbestands im Vordergrund stehen. In einer Pressemitteilung betonten sie, dass der Abriss von Wohnungen ein wichtiger Bestandteil ist, wenn man die fast 30.000 leerstehenden Wohnungen im Land berücksichtigt.
Laut dem Wohnungssektor liegt die durchschnittliche Leerstandsquote in Sachsen-Anhalt bei etwa 12%. Jens Zillmann, Direktor des Wohnungswirtschaftsverbands, erklärte: "Wir müssen Schrumpfung akzeptieren." Statt Ressourcen in den Neubau zu stecken, sollte moderne Wohnungen in ländlichen Gebieten durch Investitionen entwickelt werden. Um diese Bereiche auch in Zukunft bezahlbar und modern zu halten, sind Landesförderungen unerlässlich.
Der Wohnungssektor betont, dass über 600.000 Menschen in Sachsen-Anhalt in Wohnungen leben, die von Genossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen verwaltet werden.
Die derzeitige Konzentration auf den Bau von 400.000 neuen Wohnungen in städtischen Bereichen reicht möglicherweise nicht aus, um die Wohnbedürfnisse in Sachsen-Anhalt vollständig zu erfüllen. Daher sollten energetische Sanierung und altersgerechte Modernisierung des bestehenden Wohnbestands sowie der Abriss von Wohnungen priorisiert werden, um die Anzahl der leerstehenden Wohnungen, die derzeit bei fast 30.000 liegt, zu reduzieren.