- Kritik an der Eisenbahnstrategie der Bundesregierung, so Madsen.
Der Minister für Verkehr in Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen (CDU), hat Bedenken geäußert über mögliche Reduzierungen im Regionalzugverkehr aufgrund der Handlungen der Bundesregierung. Er reagierte auf Vorschläge, die eine Erhöhung der Schienennutzgebühren, eine Art Bahnmaut, um etwa 23,5 Prozent ab 2026 ermöglichen könnten. Madsen sagte gegenüber SHZ: "Dies soll zu erheblichen Kosteneinsparungen führen." Er fügte hinzu: "Solche Maßnahmen werden keinen Übergang zu nachhaltigem Verkehr ermöglichen. Im Gegenteil, sie stellen den Fortschritt, den wir bisher gemacht haben, infrage."
Die Bundesregierung versucht, durch die Bahn ihre Haushaltskosten zu senken. Hierfür soll die Bahn 4,5 Milliarden Euro an Eigenkapital erhalten, das nicht zur Verschuldungsgrenze gezählt wird und direkte Budgetsubventionen ersetzt. Die Bahn soll jedoch Zinsen auf dieses Kapital zahlen, was durch erhöhte Schienennutzgebühren gedeckt werden soll.
Im ZDF-Morgenmagazin sagte Madsen, dass Schleswig-Holstein derzeit die schlechteste Bahninfrastruktur in ganz Deutschland habe. Er verglich die Situation mit der eines Mieters, der lieber eine Mietreduzierung möchte, wenn seine Wohnung undichte Stellen oder eine defekte Toilette hat, anstatt einer Mieterhöhung zuzustimmen. Laut Madsen bedeutet dies einen jährlichen Verlust von 40 Millionen Euro für Schleswig-Holstein.
Die geplante Erhöhung der Schienennutzgebühren für den Bahnverkehr könnte zu erheblichen Reduzierungen im Regionalzugverkehr führen, wie Claus Ruhe Madsen betont. Die erhöhten Gebühren, die dazu dienen sollen, die Zinsen auf das zusätzliche Eigenkapital der Bahn zu decken, könnten einen Übergang zu nachhaltigem Verkehr nicht unterstützen.