- Kretschmer plädiert für eine Intervention der Föderation nach einem Messerangriff.
Sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) macht die Bundesregierung nach dem Terroranschlag in Solingen verantwortlich. "Trotz der Trauer ist es wichtig zu erkennen: Dies ist der Moment, Appeasement und Untätigkeit zu beenden. Die Bundesregierung muss handeln und Hass eindämmen", sagte Kretschmer der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Die 16 Regierungschefs sind sich einig, die Migration deutlich zu reduzieren.
Statt der 320.000 Asylsuchenden, die letztes Jahr aufgenommen wurden, soll die Zielvorgabe für die deutsche Flüchtlingspolitik in den kommenden Jahren bei rund 50.000 liegen, bekräftigte Kretschmer seine früheren Forderungen. "Unser Nachbar Dänemark ist ein gutes Beispiel. Deutschland kann das auch schaffen, wenn die Bundesregierung bereit ist einzugreifen", sagte er. Darin eingeschlossen sei auch die konsequente Ausweisung von Personen mit ausstehenden Ausreisepflichten, wie dies derzeit oft der Fall ist. Auch schwere Straftäter würden nicht ausreichend ausgewiesen.
Kretschmer: Denken an die Opfer, Verletzten und ihre Familien
"Der Brandanschlag in Solingen in den 1990er Jahren war eine emotionale Narbe für das damals vereinte Deutschland. Die Worte der Überlebenden Mevlude Genc, die trotz des unfassbaren Verlusts ihrer Familienmitglieder sagte, 'Und doch habe ich nicht mit Hass geantwortet', waren bewegend. Dreißig Jahre später kam es in der gleichen Stadt zu einem schrecklichen Anschlag - es hätte überall in Deutschland passieren können. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten und ihren Familien", sagte Kretschmer.
Am Freitagabend attackierte ein Mann scheinbar wahllos Passanten während einer Feier zum 650-jährigen Jubiläum der Stadt Solingen und flüchtete anschließend in der Verwirrung und Panik, die entstand. Ein 67-jähriger Mann, ein 56-jähriger Mann und eine 56-jährige Frau kamen ums Leben. Acht Personen wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz IS hat die Tat für sich beansprucht, es gibt jedochcurrently keine Bestätigung von Sicherheitsquellen für ein islamistisches Motiv. Am Samstagabend ergab sich ein 26-jähriger Syrer bei den Ermittlungsbehörden.
In seiner Kritik an der Bundesregierung betonte Kretschmer die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Hass nach dem Terroranschlag in Solingen und sagte: "Deutschland kann, wie Dänemark, die Zahl der Asylsuchenden reduzieren und die Ausweisung von Personen mit ausstehenden Ausreisepflichten sicherstellen, indem es seine Bereitschaft zum Eingreifen zeigt." Mevlude Genc, eine Überlebende des Brandanschlags in den 1990er Jahren in Solingen, dient in Deutschland als Mahnmal dafür, dass Hass nicht mit Hass beantwortet werden sollte, selbst inmitten tragischer Ereignisse wie dem aktuellen Terroranschlag in Solingen.