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Kretschmer beschuldigt die Grünen von ideologischer Heuchelei

Sieben Spitzenkandidaten zur Landtagswahl treffen erstmals in einer Debatte zusammen. Das Thema der Energiewende führt zu einem Konflikt zwischen den Koalitionspartnern CDU und Grünen.

- Kretschmer beschuldigt die Grünen von ideologischer Heuchelei

Die sieben Spitzenkandidaten für die sächsische Landtagswahl trafen erstmals zu einer Diskussion zusammen. Michael Kretschmer (CDU), Jörg Urban (AfD), Susanne Schaper (Linke), Katja Meier (Grüne), Petra Köpping (SPD), Sabine Zimmermann (BSW) und Robert Malorny (FDP) diskutierten über den Energiewandel, den Krieg in der Ukraine, Bildung und Sicherheit. Die Veranstaltung in Dresden wurde von der "Sächsischen Zeitung", der "Freien Presse" und der "Leipziger Volkszeitung" organisiert.

Kretschmer: Energiewandel gescheitert

Die Diskussion entbrannte gleich zu Beginn beim Thema Energiewandel. Ministerpräsident Kretschmer warf dem grünen Koalitionspartner "ideologische Scheuklappen" vor. "Bei den Grünen geht es nicht darum, was vernünftig ist, was wirtschaftlich richtig ist. Es geht nur um das Parteiprogramm", sagte er.

Der Energiewandel in der jetzigen Form sei gescheitert und müsse neu justiert werden, sagte er. "Das schaffen wir, aber wir müssen alle ideologischen Scheuklappen ablegen." Wir müssten auch über Atomkraft und einheimisches Gas sprechen.

Meier: "Bremser von der CDU"

Katja Meier, Justizministerin und Grünen-Kandidatin, widersprach Kretschmer. Der Energiewandel sei nicht gescheitert. Die CDU und SPD hätten nur den Ausstieg aus Atomkraft und Kohle geplant, nicht den Einstieg in erneuerbare Energien. Die Grünen hingegen hätten das auf Bundes- und Landesebene getan. Ohne "die Bremser von der CDU" hätten wir die Windkraftausbau schneller vorangetrieben.

Auch mit AfD-Kandidat Jörg Urban gab es hier Differenzen. Urban sagte, dass eine weitere Ausweitung der erneuerbaren Energien den Strom noch teurer mache. Der Energiewandel sei abhängig von Subventionen, die die Wirtschaft belasten. Meier wies diesen Standpunkt energisch zurück. "Wenn etwas über Jahrzehnte schwer subventioniert wurde, dann ist es Atomkraft", sagte sie.

Krieg in der Ukraine: Kretschmer plädiert für Diplomatie

Es gab auch klare Unterschiede bei der Frage, wie mit dem Krieg in der Ukraine umgegangen werden sollte. Kretschmer will ihn durch Diplomatie beenden. "Es ist so wichtig, dass endlich die Gewehre schweigen."

Urban von der AfD warf dem Westen mangelndes Interesse an Friedensverhandlungen mit Russland vor, die durch die Unterstützung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj verhindert worden seien. Zimmermann, Vorsitzende der BSV, forderte ein Ende der Kriegsrhetorik. Verhandeln sei das Wichtigste, was wir tun können. "Frieden kann nur mit Russland erreicht werden."

Die Linke-Kandidatin Schaper will ebenfalls diplomatische Lösungen anstreben. Weitere Waffenlieferungen würden keinen Frieden bringen.

Köpping: "Es braucht zwei"

Alle Kandidaten wollten Frieden für die Ukraine, stellte Meier fest. Es gebe einen dringenden Bedarf an Friedensbemühungen, aber: "Der, der nicht an den Verhandlungstisch will, ist Vladimir Putin", sagte Meier. Die Sozialdemokratin Köpping sieht das ähnlich: "Natürlich sind Verhandlungen notwendig, aber es braucht zwei zum Tanzen."

Der FDP-Kandidat Malorny betonte: "Die Entscheidung zu verhandeln liegt bei Ukraine und Russland, bei niemandem sonst." Deutschland verhandle nicht, sondern müsse sich fragen, ob es zusehen werde, wie die Ukraine von der Landkarte verschwindet.

Kretschmers vorgeschlagener Neustart beim Energiewandel beinhaltet die Diskussion von Themen wie Atomkraft und einheimisches Gas. (von Kretschmer: "Energiewandel" gescheitert)

Meier konterte Kretschmers Kritik, indem sie sagte, dass ohne die "Bremser" der CDU der Ausbau erneuerbarer Energien schneller vorangeschritten wäre. (von Meier: "Bremser von der CDU")

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