Kretschmann dämpft Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr in die Group of Nine
Nach Ansicht von Bundeskanzler Winfried Kretschmann ist eine zeitnahe Rückkehr ins neunjährige Gymnasium nicht realistisch. „Welche Entscheidung wir auch beim G8/9 treffen – ich möchte ein großes Fragezeichen darüber setzen, ob sie noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt wird“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Zurück in die Neun wird die Gruppe sein eine sehr weitreichende Strukturreform und werde auch „von hoher Finanzrelevanz“ sein. Reformen, die nicht in den Doppelhaushalten 2023 und 2024 enthalten sind, können erst nach Veröffentlichung des neuen Haushalts umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für die Hochschulreform.
Nach Berechnungen des Kultusministeriums wird dies deutlich teurer sein, als die Förderer der entsprechenden privaten Vorschläge sagen. Kretschmann sagte, dass im teuersten Szenario für die Rückkehr in die G9 rund 3.400 zusätzliche Lehrervertreter nötig wären: „Das wäre ein Mehraufwand von mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr.“ Hinzu kämen noch einmal 200 Millionen Euro. Verbraucht für den Schulbau.
Im besten Fall wären 1.700 Abgeordnete nötig, die jährlichen Kosten belaufen sich auf etwa 120 Millionen Euro. Darüber hinaus werden 100 Millionen Euro für den Bau von Schulgebäuden benötigt. In dem beliebten Vorschlag gehen die Sponsoren davon aus, dass im teuersten Szenario etwa 1.330 weitere Delegierte hinzukämen.
Eine Elterninitiative hofft, mit Hilfe des beliebten Vorschlags landesweit eine Rückkehr zu den G9 zu erzwingen. Sponsoren sammelten in einem Jahr mehr als 100.000 Unterschriften, deutlich mehr als die rund 39.000 Unterschriften, die für die Bearbeitung eines Gesetzesentwurfs zu der Initiative im Landtag nötig wären. Mitte Juni zeigte sich die Landesregierung erstmals offen für eine Rückkehr in den G9 und beschloss, ein Bürgerforum abzuhalten. Schließlich sollen zufällig ausgewählte Bürger Empfehlungen an die Politik richten.
Quelle: www.dpa.com