Würmer, Heuschrecken und Grillen sollen eine wichtige Rolle in der Ernährung zukünftiger Gesellschaften spielen, so der baden-württembergische Bundeskanzler Winfried Kretschmann. „Aus sachlicher Sicht ist das absolut notwendig“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. „Das wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der Ernährung des Menschen spielen.“ Es sei ein ökologisch sinnvoller „vernünftiger Weg“, Protein zu gewinnen. Seiner Ansicht nach besteht der erste Schritt darin, Insekten zur Herstellung von Tierfutter zu verwenden.
Der Regierungschef warnte jedoch davor, dass die kulturellen Barrieren für den Verzehr von Insekten in Europa hoch seien. Diese Zurückhaltung ist nicht zu unterschätzen, aber dieser Weg muss beschritten werden.
Kretschmann berichtete bei einer Feier in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin, dass er selbst mit Insekten experimentiert habe. Er könne sich nicht genau erinnern, was er gegessen habe – es sei kein besonderes Geschmackserlebnis, aber es sei auch nicht schlecht, sagte er der dpa.
Ab Dienstag dürfen Heimchen als Lebensmittel verwendet werden, dann trat ein neues EU-Gesetz in Kraft, wonach die auch als Heimchen bekannten Insekten eingefroren, getrocknet oder als Pulver verwendet werden dürfen. Dies gilt auch für die Larven des Getreideschimmels nach zwei Tagen. Ähnliche Regeln gibt es bereits für Heuschrecken und Mehlkäferlarven.
Insekten gelten als nahrhaft und proteinreich und sind in vielen Ländern ein fester Bestandteil der Ernährung. Sie können auch zu einer nachhaltigen Ernährung beitragen, da sie relativ ressourcenschonend gezüchtet werden können.