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Krankenhausgesellschaft: Krankenhausreformen sorgen für große Sorge

Gesundheitsminister Lauterbach setzt sich für seine Krankenhausreform ein. Streit mit den Bundesländern dauert an - auch in Brandenburg gibt es Bedenken.

Der Krankenhausreform fehlt es nach wie vor an Akzeptanz und es herrschen Existenzängste bei...
Der Krankenhausreform fehlt es nach wie vor an Akzeptanz und es herrschen Existenzängste bei Kliniken.

- Krankenhausgesellschaft: Krankenhausreformen sorgen für große Sorge

Die Gesundheitsreform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) bereitet den Kliniken in Brandenburg Sorgen, selbst Monate nach der Diskussion darüber. "Ich schaue mit großer Sorge auf 2025", sagte Michael Jacob, Chef des Landesklinikverbands, in einem Interview mit der dpa in Potsdam. "Die aktuellen Pläne zur Finanzierung der Betriebskosten werden nicht funktionieren", sagte er. "Wenn die Reform so wie jetzt im Kabinettsentwurf kommt, werden wir in der Region große Probleme haben." Es besteht die Sorge, dass in ländlichen Gebieten Versorgungslücken entstehen und Patienten weitere Wege zurücklegen müssen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist davon überzeugt, dass die umstrittene Reform zwischen Bund und Ländern zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Er wird am Donnerstag die GLG Werner Forssmann Klinik in Eberswalde besuchen.

Lauterbach hat die Reform trotz anhaltendem Widerstand der Länder durch den Bundestag durchgepeitscht. Das Gesetz soll den Kliniken durch eine Änderung des Zahlungssystems, das flache Raten für Behandlungsfälle enthält, finanziellen Druck nehmen und einheitliche Qualitätsstandards einführen. In Zukunft sollen die Kliniken 60 Prozent ihrer Zahlungen allein für die Aufrechterhaltung bestimmter Dienstleistungen erhalten. Die Finanzierung durch die Krankenkassen wird auf genau definierte "Leistungsgruppen" gestützt, die auch Mindeststandards festlegen.

Jacob sagte, der Klinikverband sei nicht gegen Reformen, aber er glaube, dass die aktuellen Pläne für ländliche Regionen nicht vorteilhaft seien. Er plädierte für mehr Spielraum für die Länder und nicht für ein starres Rahmenwerk. "Was für die Uckermark funktioniert, muss nicht für die Lausitz oder die dichte Region um Potsdam funktionieren", sagte er. "Ein Einheitskonzept ist nicht geeignet." Die Länder benötigten auch mehr Freiheit, um Kliniken mehr ambulante Leistungen anbieten zu können.

Viele Kliniken sind aufgrund von Defiziten in den roten Zahlen und auch die Kreise tragen Millionen als Gesellschafter bei. In Brandenburg gibt es 54 Kliniken an 66 Standorten, verglichen mit 73 Kliniken im Jahr 1990.

Die geplante Gesundheitsreform mit ihren Plänen zur Änderung des Zahlungssystems und Einführung von flachen Raten wird während des Besuchs von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der GLG Werner Forssmann Klinik in Eberswalde, die ebenfalls in der Region Brandenburg liegt, die Bedenken regarding die Auswirkungen auf ländliche Kliniken wie die in Potsdam hat, ein Thema sein.

Obwohl die Bundesregierung die Umsetzung der Reform vorantreibt, setzt sich Michael Jacob, Chef des Landesklinikverbands, weiterhin für mehr Flexibilität für die Länder und ländliche Regionen ein und glaubt, dass ein Einheitskonzept für verschiedene Regionen wie Uckermark, Lausitz und dichte Regionen wie Potsdam nicht vorteilhaft sein könnte.

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