zum Inhalt

Kovacs Kritik und Wolfsburg-Krise: „Wir müssen aufwachen“

Wolfsburg blieb deutlich hinter seinen hohen Standards zurück. Vor dem Mönchengladbach-Pokalspiel stellt sich die Frage: Wie lange wird das so bleiben?

Die Wolfsburger Matthias Svenberg (links) und Yannick Gerhardt nähern sich nach dem Spiel den Fans.....aussiedlerbote.de
Die Wolfsburger Matthias Svenberg (links) und Yannick Gerhardt nähern sich nach dem Spiel den Fans. Foto.aussiedlerbote.de

Bundesliga - Kovacs Kritik und Wolfsburg-Krise: „Wir müssen aufwachen“

Die Stimmung in Wolfsburg kippt langsam. Die 1:3 (1:2)-Niederlage am Samstag gegen den Abstiegskandidaten Bochum war ein weiterer Rückschlag für die Sportwelt, wobei der ambitionierte Volkswagen auf die eigenen Anhänger hören musste. Starke Kritik. „Ich bin enttäuscht und wütend – vor allem für die Fans“, sagte Mittelfeldspieler Yannick Gerhardt. „Wir müssen langsam aufwachen.“

Das DFB-Pokal- und Achtelfinalspiel am Dienstagabend in Mönchengladbach (20.45 Uhr/ARD und Sky) bietet für Wolfsburg sowohl Chancen als auch Risiken: ein Spiel, das eine Mannschaft retten könnte, die bisher eine enttäuschende und immer festgefahrenere Saison hinter sich hat. Oder dass die Diskussion um Trainer Nico Kovac und die Arbeitsmoral dieser teuren Mannschaft immer lauter und pointierter wurde.

Im Gegensatz zur sportlichen Führung hat der ehemalige Bayern-Trainer im Anhang kaum Verdienste. Der VfL verlor in der vergangenen Saison seine Europa-League-Qualifikation, als er im letzten Bundesligaspiel zu Hause gegen Absteiger Hertha BSC verlor. In diesem Sommer konnte der Verein durch die lukrativen Verkäufe von Felix Nmecha (Borussia Dortmund) und Mickey van de Veen (Tottenham Hotspur) mehr als 70 Millionen Euro in die Verstärkung des Kaders investieren.

Die mittelfristige Bilanz ist allerdings ernüchternd: Die Bundesliga hat sechs Auswärtsspiele in Folge verloren, liegt im Mittelfeld der Tabelle und hat sich wettbewerbsmäßig überhaupt nicht weiterentwickelt. Der Hauptvorwurf an Kovac lautet, dass seine vielen Wechsel und sein anspruchsvoller Spielstil bei seinen Spielern zu großer Verunsicherung geführt hätten, worüber er sich im Nachhinein immer beklagt habe.

Auch am Samstag distanzierte sich der 52-Jährige zusehends von der Mannschaft. „Wir haben in unseren letzten fünf Auswärtsspielen 16 Gegentore kassiert“, sagte er. „Wenn man im Training drei Gegentore kassiert, wird es schwierig, vier zu schießen. In der Bundesliga wird es noch schwieriger.“

Weiter: „Ich habe es vor dem Spiel klar gesagt: Der VfL Bochum spielt im Ruhrstadion vor 26.000 Zuschauern – das heißt: Erst einmal geht es ums Geschäft. Alle 11 müssen mitmachen. Ob der eine oder der andere lautet: „Das funktioniert nicht, wenn der Gegner den Ball hat.“ Es geht darum, mehr Leidenschaft zu zeigen. "

Das Letzte, was man Kovac, einem ehemaligen Profispieler und jetzigen Trainer, vorwerfen kann, ist ein Mangel an Leidenschaft und Professionalität. Er hat sich immer durch enormen Einsatz und Arbeitsmoral definiert. Allerdings hat der ehemalige Spieler von Bayer Leverkusen und Bayern München oft eine „Früher war alles besser“-Einstellung, die für die heutige Spielergeneration manchmal verunsichernd sein kann.

„Ein häufiges Problem ist mittlerweile, dass die Spieler auf dem Platz überhaupt nicht kommunizieren und sich gegenseitig nicht verbal helfen oder korrigieren“, sagte Kovac in Bochum. „Das ist es, was uns fehlt.“

Die Wolfsburger Spieler widersprachen ihm nicht einmal. „Man kann Spiele verlieren. Aber die Art und Weise, wie wir heute verloren haben, hat sich nicht gut angefühlt“, sagte der Schwede Matthias Svenberg. Es gibt deutlich gegensätzliche Ansichten darüber, wie der VfL aus dieser Krise herauskommen kann.

Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter: bundesliga.de

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles