Die Städte und Gemeinden im Südwesten haben im vergangenen Jahr einen Höchststand bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer erzielt. Sie nahmen brutto rund 9,95 Milliarden Euro ein – und damit 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus Daten hervor, die das Statistische Bundesamt am Montag veröffentlichte. Nach Abzug der sogenannten Gewerbesteuerumlage, die an Land und Bund abgeführt wird, verblieben gut 9 Milliarden Euro bei Kommunen. Und damit rund 18,2 Prozent mehr als 2021. Nach Rückgängen 2019 und im ersten Corona-Jahr 2020 war erst 2021 ein Rekordwert erreicht worden.
Den höchsten Anstieg bei den Flächenländern verzeichneten den Angaben nach im Jahr 2022 die Gemeinden in Sachsen-Anhalt mit 34,8 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 26,7 Prozent. Unter den Stadtstaaten erzielte Hamburg mit 23,6 Prozent demnach das größte Plus. Brandenburg musste als einziges Bundesland ein Minus verbuchen, es betrug 3,8 Prozent.
Die Gewerbesteuer ist eine der Haupteinnahmequellen für die Kommunen im Land. Sie wird direkt von den Städten und Gemeinden auf den Gewinn eines Unternehmens erhoben. Freiberufler müssen sie nicht zahlen.
Der durchschnittliche Hebesatz aller Gemeinden in Deutschland für die Gewerbesteuer lag laut Bundesamt 2022 wie im Vorjahr bei 403 Prozent. Am höchsten war er mit 470 Prozent in Hamburg, am niedrigsten mit 334 Prozent in Brandenburg. Im Südwesten lag der Hebesatz im Durchschnitt der Gemeinden bei 377 Prozent – und damit vergleichsweise niedrig.