Das Abfackeln von überschüssigem Kokereigas der Kokerei Bottrop soll demnächst fast aufhören. Der Grund: Ab März soll das wasserstoffreiche Gas an drei weitere Industrieabnehmer im Ruhrgebiet gehen, wie der Stahlkonzern Arcelor Mittal als Eigentümer der Kokerei am Montag mitteilte. «Mit den Neukunden sichern wir für die kommenden Jahre die Nutzung des Kokereigases ab. Zudem wird damit das Fackeln von Gas weitgehend vermieden werden», erklärte Standortleiter Thomas Degen.
Die Anschlüsse der Firmen an die bestehende Kokereigas-Pipeline des Energiekonzerns Uniper würden bereits vorbereitet. Die Bauarbeiten sollen im vierten Quartal beginnen. Die neuen Abnehmer des Gases sind Unternehmen der Branchen Aluminium, Glas und Zink.
Das bei der Herstellung von Koks anfallende Kokereigas besteht zu 60 Prozent aus Wasserstoff. Wird Wasserstoff verbrannt, entsteht lediglich Wasser und kein klimaschädliches Kohlendioxid wie bei der Verbrennung von Erdgas. Arcelor Mittal betonte, dass mit der Umstellung auf Kokereigas weniger Kohlendioxid anfällt und die Anlagentechnik bereits auf den in Zukunft geplanten Einsatz von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff vorbereitet werden kann.
Der Brennstoff Koks wird aus Steinkohle produziert, die unter Luftabschluss stark erhitzt wird. Rund 45 Prozent des dabei anfallenden Gases benötigt die Kokerei für die Beheizung der Koksöfen und für sonstigen Eigenverbrauch. Der Rest wird weiterverkauft.