In langen Reihen stehen die dicken Kohlköpfe auf den Feldern. Im Rheinland hat die Ernte von Weiß- und Rotkohl begonnen. Die bis zu sechs Kilogramm schweren Weißkohlköpfe seien für die Sauerkrautindustrie bestimmt, berichtete der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) in Bonn. Traditionell werden die weißen Riesen bis zum Nikolaustag, dem 6. Dezember, von den Feldern geholt.
Die Anbauer blickten auf eine nicht immer einfache Saison zurück, berichtete Karl Fliegen, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Vertragskohl Rheinland. Dessen 20 Mitglieder bauen Rot- und Weißkohl für die Konservenindustrie an.
Weil es im Frühjahr kalt war, wuchsen die Pflänzchen zunächst nur langsam. Aber in den verregneten Wochen des Sommers gediehen die Köpfe prächtig. Die Kohlpflanze ist robust. «Kühle Nächte und mittags 20 Grad, das ist ideal», berichtet Fliegen. Und wenn die Nächte kälter werden, mit zwei bis drei Minusgraden? «Das steckt der locker weg», sagt Fliegen über den Kohl.
«Kappes», wie der Kohlkopf im rheinischen Dialekt heißt, zählt zu den größten Gemüsekulturen im Rheinland. Weißkohl wird nach RLV-Angaben auf einer Fläche von über 850 Hektar und Rotkohl auf mehr als 500 Hektar angebaut. Ein großer Teil wird in Fabriken zu Sauerkraut, Krautsalat, Rotkohl im Glas oder in Folienbeuteln verarbeitet. Im Handel oder auf Märkten werden kleinere Köpfe angeboten. Vor allem beim Sauerkraut geht der Absatz wegen geänderter Ernährungsgewohnheiten zurück.