Das Amtsgericht Holzminden hat am Montag ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen das evangelische Agaplesion-Krankenhaus in Holzminden sowie die Agaplesion Medizinische Versorgungszentren Holzminden angeordnet. Zuvor hatte das evangelische Agaplesion-Krankenhaus Insolvenz angemeldet. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter prüft derzeit mit seinem Team die Sanierungsoptionen. Der Betrieb von Klinik und Versorgungszentren geht in vollem Umfang weiter, wie ein Sprecher der Insolvenzverwaltung am Dienstag mitteilte. Für Patientinnen und Patienten sowie für niedergelassene Ärzte ändere sich durch den Insolvenzantrag nichts, hieß es. Die Löhne und Gehälter der insgesamt rund 470 Beschäftigten seien über das Insolvenzgeld gesichert, wie der Sprecher weiter mitteilte.
Die Agaplesion-Zentrale in Frankfurt hatte den Insolvenzantrag damit begründet, dass die wirtschaftliche Situation sich in den vergangenen Monaten wegen der Inflation enorm zugespitzt habe. Unter den aktuellen gesundheitspolitischen Voraussetzungen, die keinerlei Perspektiven böten, könne der Krankenhausbetrieb in Holzminden nicht länger aufrechterhalten werden. Zur Zukunft des Krankenhauses machte Agaplesion aus rechtlichen Gründen keine Angaben.
Gegenwärtig sei noch nicht absehbar, wie es weitergehen wird, hatte der Landrat von Holzminden, Michael Schünemann, gesagt. Die Insolvenz müsse nicht zwingend eine endgültige Schließung bedeuten, diese sei gegenwärtig aber auch nicht auszuschließen.