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Klimakrise trifft Skigebiete: Beschneiung ist keine dauerhafte Lösung

Europas Skigebiete
Schon jetzt zeigen sich in vieln Skigebieten die Spuren der Klimakrise.

Der Klimawandel wird enorme Auswirkungen auf die europäische Skitourismusbranche haben. Die Forscher haben nun berechnet, welche Skigebiete besonders wichtig sein könnten. Etwa die Hälfte der Skigebiete in 28 europäischen Ländern wird einem sehr hohen Risiko von Schneeknappheit ausgesetzt sein, da die globale Erwärmung um zwei Grad über das vorindustrielle Niveau ansteigt, prognostiziert ein Expertenteam in der Zeitschrift Nature Climate Change.

Zunehmende Versuche, den Skitourismus mit Kunstschnee aufrechtzuerhalten, werden den Bedarf an Wasser und Energie erhöhen, was zu einem Anstieg der CO2-Emissionen und einer weiteren Beschleunigung der Klimakrise führen wird.

Außerdem kann die Beschneiung nur dann eingesetzt werden, wenn die Temperatur niedrig genug ist. Es sei daher zu überdenken, ob es wirklich sinnvoll sei, in bestimmten Regionen weiterhin stark auf den Wintertourismus zu setzen, schreiben Wissenschaftler um Samuel Morin vom Nationalen Zentrum für Meteorologische Forschung in Grenoble.

Deshalb ist Europa der wichtigste Skistandort: Etwa die Hälfte aller Skigebiete der Welt liegen hier, mehr als 80 % aller Skigebiete liegen hier und jedes Skigebiet hat mehr als eine Million Nutzer pro Jahr.

Deutsche alpine Skigebiete könnten bald schneefrei sein

Die Studie berücksichtigte 2.234 solcher Regionen in ganz Europa mit einer Erwärmung von bis zu 4 Grad. Bei Temperaturen um vier Grad besteht in fast allen Skigebieten ein hohes Risiko unzureichender Schneeverhältnisse, zeigen die Modelle, wobei es regional große Unterschiede gibt. Ohne künstliche Beschneiung würde in allen Skigebieten der deutschen Alpen ausnahmslos drei Grad Schnee fehlen.

Der Analyse zufolge ist der Temperaturanstieg stark gefährdet, wenn er auf 1,5 Grad begrenzt wird. Bei der Beschneiung, also mit Schneeerzeugern, kann dieser auf 14 % bis 26 % begrenzt werden. Viele Klimaexperten gehen jedoch inzwischen davon aus, dass die 1,5-Grad-Grenze selbst mit sofortigen Anstrengungen nur schwer zu erreichen sein wird.

Diese Studie weist Einschränkungen und Vereinfachungen auf, da detaillierte lokale Ergebnisse mehr Daten umfassen müssen, beispielsweise Daten zum Standort, zu den Eigenschaften und zur Verfügbarkeit von Wasser und Energie von Beschneiungssystemen, sagten die Forscher. Lokale Überlegungen zur Zukunft des Skitourismus müssen auch andere Parameter einbeziehen, beispielsweise das Verhalten der Skifahrer. Für manche Besucher sind künstlich angelegte Schneepisten im Grünen eher eine Abschreckung als eine Attraktion.

Es ist auch fraglich, ob CO2-intensive Tourismusaktivitäten wie der Skitourismus in seiner jetzigen Form mit wesentlichen Tourismusaktivitäten kombiniert werden können. Weitreichende Maßnahmen, um die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Auch wenn ein Großteil der europäischen Skigebiete noch lange in der Lage ist, Skitourismus anzubieten, wird es für die Destinationen eine große Herausforderung sein, den notwendigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu leisten.

Paul Peeters von der Breda University of Applied Sciences (Niederlande) schreibt in einer Rezension für Study, dass man davon ausgehen kann, dass die Größe und Anzahl der Skigebiete in Europa aufgrund der geringeren Schneedecke in den meisten Bergen abnehmen wird Regionen. Für viele der betroffenen Bergregionen könnte es aus ökonomischer und ökologischer Sicht sinnvoller sein, auf andere Formen des Tourismus umzusteigen.

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