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Klepsch kritisiert Ende der Magen-Mehrwertsteuersenkung

Essen in Restaurants könnte teurer werden – da die Mehrwertsteuererleichterung für Lebensmittel aufgrund der Corona-Krise ausläuft. Sachsens Tourismusminister Klepsch nannte das Signal „vernichtend“.

Barbara Klebsch spricht auf dem Landesparteitag der CDU Sachsen in Chemnitz..aussiedlerbote.de
Barbara Klebsch spricht auf dem Landesparteitag der CDU Sachsen in Chemnitz..aussiedlerbote.de

Klepsch kritisiert Ende der Magen-Mehrwertsteuersenkung

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch kritisierte das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkungsregelung für Speisen in der Gastronomie. „Es wundert mich, dass die Bundesregierung die Mehrwertsteuerbefreiung für Gastronomiespeisen nicht verlängert hat. Das ist ein verheerendes Signal für die Gastronomie und den Tourismus“, sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. Die Senkung der Steuersätze wird eine große Hilfe für die Branche sein, die aufgrund steigender Kosten und Arbeitskräftemangel vor großen Herausforderungen steht. „Hoffentlich gefährdet diese schicksalhafte Entscheidung der Bundesregierung nicht den Fortbestand vieler Unternehmen“, sagte Tourismusministerin Klepsch.

Die Bundesregierung hat sich kürzlich darauf geeinigt, die Mehrwertsteuer auf Restaurantmahlzeiten ab dem 1. Januar erneut auf 19 % zu erhöhen. Die Mehrwertsteuersenkung wurde in den ersten Monaten des Corona-Ausbruchs Mitte 2020 eingeführt, um die Branche zu entlasten. Lag der Satz aufgrund der pauschalen Mehrwertsteuersenkung eine Zeit lang nur bei 5 %, so liegt er seit Januar 2021 bei 7 %. Betroffen von der Energiekrise und der vorübergehend hohen Inflation wurde die Preissenkungspolitik der Gastronomie immer wieder ausgeweitet, insbesondere in der Lebensmittelindustrie.

Das sächsische Kabinett hatte sich im September mit dem Thema befasst, der Freistaat plädierte anschließend im Bundesrat für eine dreijährige Verlängerung der Umsatzsteuersenkung. Den Standpunkt Sachsens machte Klepsch auch in einem Brief an Finanzminister Christian Lindner deutlich.

Das Tourismusministerium befürchtet, dass dies negative Auswirkungen auf die Gastronomie haben wird. Es sei davon auszugehen, dass Gastronomen, um finanziell überleben zu können, die gestiegenen Kosten an ihre Gäste weitergeben müssten, heißt es. Mehr als 40 % der Gemeinden in Sachsen verfügen nicht mehr über ein Hotel. Es bestehen Bedenken, dass die Mehrwertsteuererhöhung die Schließung von Unternehmen beschleunigen wird. Das Ministerium geht außerdem davon aus, dass sich die geplante Preiserhöhung nicht nur auf die Preise für Kita- und Schulmahlzeiten in Restaurants, sondern auch in Kantinen und Pflegeheimen auswirken wird.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht die Existenz Tausender Menschen in Gefahr. Brancheninsider gehen davon aus, dass vor allem kleine und mittelständische Familienbetriebe von Steuererhöhungen stark betroffen sein werden. Der Verband fordert eine dauerhafte Senkung der Lebensmittelsteuern.

Quelle: www.dpa.com

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