Kommunen - Klagen gegen LNG: Ombudsmann kritisiert
Eine Initiative gegen das Flüssigerdgas-Terminal (LNG) auf der Insel Rügen wird vom Ombudsmann des Landes in der Kritik an den Behörden unterstützt. LNG-Kritiker wollen den Bau des Anlandeterminals durch eine Bürgerinitiative blockieren und warten seit mehr als drei Monaten auf eine Stellungnahme zur Rechtmäßigkeit ihrer Initiative. "In diesem Fall sollte eine Stellungnahme zur Rechtmäßigkeit der Bürgerinitiative nicht länger als drei Monate dauern", sagte Bürgerbeauftragter Matthias Krohn der Deutschen Presse-Agentur. "Das neue 'deutsche Tempo' gilt nicht nur für LNG. Die Bürger brauchen es auch."
Vor wenigen Tagen hatte das Bürgerforum "Wir für Rügen" die Verzögerung kritisiert. Am 5. September hatten die Hauptinitiatoren mehr als 1.000 Unterschriften zur Durchführung eines Bürgerentscheids eingereicht. Mit dem Beschluss soll sichergestellt werden, dass die Fährhafen Sassnitz GmbH keine Geschäfte zur Errichtung und zum Betrieb von LNG-Infrastruktur auf dem Gelände des Unternehmens abschließt. Bereits abgeschlossene Verträge, z.B. über die Übertragung von Grundstücken, sollen gekündigt werden. 90 % der Hafenfläche gehören der Gemeinde Sassnitz.
Die Gemeinde prüfte die Rechtmäßigkeit selbst und holte dann eine Stellungnahme der Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises ein. Ende Oktober wandte sie sich an das Innenministerium in Shverin, das nach eigenen Angaben auch das Wirtschaftsministerium in Shverin einbezieht, das für den Hafen zuständig ist.
Die schnelle Überprüfung sei nicht nur für die direkte Beteiligung der Bürger wichtig, so Krone. Sie verhelfe auch Investoren zu mehr Planungssicherheit. Wer mehr Zeit brauche, solle dies klar begründen.
Der Schulbezirk, dessen Verwaltung durch den Hack weitgehend lahmgelegt wurde, teilte kürzlich mit, dass das Gutachten von Shwelin seit Anfang dieser Woche vorliege. Die Stellungnahme des Schulbezirks soll noch diese Woche an die Stadt übermittelt werden. Berichten zufolge wollen sie eine Sondersitzung einberufen, um die Möglichkeit einer Genehmigung des Referendums zu erörtern. Es ist unwahrscheinlich, dass dies noch in diesem Jahr geschieht. Die Behörden haben keine Angaben dazu gemacht, wie sich die aktuelle Bewertung auswirken wird.
Die Gemeinde Sassnitz hat die ersten geplanten Bürgerbegehren gegen das Terminal innerhalb von drei Wochen untersagt. Auf dieser Grundlage kamen die Stadt und der Landkreis zu dem Schluss, dass die gestellten Fragen nicht wie vorgeschrieben mit einem bloßen "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können und dass die Gemeinde auf der Grundlage der Fragen nicht haftbar ist. Daraufhin warfen die LNG-Kritiker mit Hilfe ihrer Anwälte eine neue, komplexere Frage auf und starteten eine zweite Bürgerinitiative.
Das erste von zwei schwimmenden LNG-Empfangsterminals soll im Januar in Mukran in Betrieb genommen werden. Die rund 50 Kilometer lange Verbindung durch die Ostsee zum Festland ist fast fertiggestellt. Das anstehende Genehmigungsverfahren für die Stationierung und den Betrieb von Spezialschiffen läuft.
Kritiker sehen in dem Terminal eine Gefahr für die Umwelt und den Tourismus und sprechen von unnötigen Überkapazitäten. Die Bundesregierung hält ihn jedoch aus Gründen der Energieversorgungssicherheit für notwendig.
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Quelle: www.stern.de