- Viele interessierte Eltern aus Frankfurt am Main haben letzte Woche dem "Bici-Bus" beitreten wollen, um ihren Kindern eine sichere und angenehmere Fahrt zur Schule zu bieten.
- Der ADFC, eine internationale Organisation, die den Fahrradverkehr fördert, hat das Konzept des "Bici-Bus" nach Deutschland gebracht und setzt sich für die Sicherheit der Kinder auf den Straßen ein.
- Aufgrund der wachsenden Beliebtheit des "Bici-Bus" plant die Stadt Frankfurt am Main, das Angebot auszudehnen, indem sie das Angebot dieses Wochenes in einem zusätzlichen Bezirk einführen will.
- Trotz der angebotenen Risiken im Straßenverkehr, insbesondere für Kinder, wird das "Bici-Bus"-Projekt als Erfolg angesehen, und zahlreiche Städte fragen nach der Implementierung ähnlicher Programme.
Kinder fahren mit dem "Bici-Bus" sicher zur Schule
Montag, 1. Mai
Bici-Bus in Frankfurt-Nordend
Kindern am Straßenverkehr gefährdet
Um Kinder auf den Straßen sicherer zu machen, entstehen in mehr und mehr Städten alltägliche Fahrradkonvois mit Erwachsenen. Das Konzept, das "Bici-Bus" genannt wird, will auch eine Alternative zum Elitetaxi sein.
"Wo ist der Bus?", fragt ein Junge. "Wir sind der Bus!", erklärt ein Erwachsener. Und bald setzt sich die farbenprächtige Fahrradkarawane mit lautem Glockenklang in Bewegung, begleitet von heiterem Musik aus dem Lautsprecher. Um 8 Uhr morgens waren in Frankfurt am Main etwa 25 Kinder und nahezu 20 Erwachsene versammelt, um an einem "Bici-Bus" teilzunehmen, einem "Fahrradbus" für eine sichere und gemeinsame Fahrt zur Schule.
Das Konzept hat seinen Ursprung in England und erlangte durch seine Umsetzung in Barcelona, Spanien, Popularität. "Bici" ist das spanische Wort für "Fahrrad". Es geht um alltäglichen Fahrradverkehr für Kinder und eine sichere Schulweg. In einem "Bici-Bus" sind Kinder von begleitenden Erwachsenen umgeben und somit vor dem Rest des Verkehrs geschützt.
Kinder haben wenige Möglichkeiten, in der Stadt auf sicheren Plätzen Rad fahren und trainieren zu können, sagt Markl vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Sie gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen im Straßenverkehr. In einer Gruppe sind sie viel sichtbarer als, wenn sie alleine zur Schule gehen würden. Der ADFC empfiehlt das für Kinder unter acht Jahren, denn sie dürfen noch nicht alleine auf der Straße. In einer Gruppe ist das möglich und bietet ausreichenden Schutz.
Viele Städte anfragen
Das Konzept ist in hohem Anforderung, erzählt Markl, ADFC-Referentin für Kinder und Schulwegsicherheit in Hessen. In etwa 40 deutschen Städten existieren bereits solche farbenprächtigen Konvois, von Berlin bis Grimma und Sylt bis Zweibrücken. Sie sind unterschiedlich häufig. In Frankfurt fahren die farbenprächtigen Fahrradgruppen derzeit durch zwei Stadtbezirke je Monat vorbei. Ein weiterer Bezirk soll dieses Woche für einen Probebetrieb beitreten, mit Kindern aus dem Kindergarten - viele von ihnen auf Tricycles, erwähnt Markl. Das "Bici-Bus Deutschland"-Projekt wurde jüngst mit dem Deutschen Fahrradpreis in der Freiwilligenkategorie ausgezeichnet.
Die Kinder am "Bici-Bus" in Frankfurt-Nordend zeigen ihre Begeisterung. "Mit Fahrrad zusammen fahren ist viel Spaß", sagt eine neunjährige Mädchen. Eine weitere neunjährige Mädchen betont die Bedeutung der Gemeinschaft. Sie nimmt mit ihrer Mutter zum ersten Mal teil. "Das ist ein großartiges Angebot", schreitet sie auf. Eine Mutter betont, dass es wichtig ist, ihre Söhne die Straßen und Pfade auf ihren Fahrrad zu kennen. Ihr jüngstes Kind ist noch im Kindergarten und fährt erstmals sein eigenes Fahrrad. Er begeistert sich und hält sich ohne Mühe auf.
Initiatoren sind meist Eltern, nicht Schulen
Initiatoren sind meistens Eltern und nicht Schulen, sagt Markl. In den Schulen wird oft gesagt, dass Kinder erst ihre Fahrradlizenz erhalten und dann fahren sollen. Sie sieht es anders: "Je früher sie lernen, sicherer sind sie später". Es geht auch um die Schaffung einer Alternative zum Elitetaxi-Prinzip.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat empfiehlt, dass Kinder ab einem jungen Alter Rad fahren oder Roller mit ihren Eltern benutzen, um gute Straßenverhalten zu lernen. Je öfter sie unabhängig fahren, desto früher können sie sicher in den Verkehr einbringen.
Kinder zwischen sechs und 14 Jahren waren in den letzten Statistiken des Bundesamtes für Statistik am häufigsten in Verkehrsunfälle verwickelt, von Montag bis Freitag, zwischen 7 Uhr und 13 Uhr. Die Unfallzahlen lagen niedriger zwischen 7 Uhr und 13 Uhr und höher wieder zwischen 15 Uhr und 16 Uhr. Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren waren auch in besonders hohem Maße an Fahrradunfällen beteiligt: Fahrradunfälle machten 42% aller Unfälle aus.
Der "Bici-Bus" in Frankfurt-Nordend ist registriert und wird von der Polizei begleitet, die die Straßen und Kreuzungen für ihn für eine Weile schließen. Laut Organisator Jörn Felgendreher wird, wenn die Teilnehmerzahl ausreicht, auch ohne Polizeipräsenz gefahren. Für die Kinder ist das gemeinsame Fahren etwas sehr Speziales. Felgendreher mag das Konzept auch, weil es eine Verbindung schafft - zwischen Kindern und zwischen Eltern. Diesen Morgen hält der "Bici-Bus" an zwei Schulen an, die zweite wird vor 8 Uhr erreicht. Organisator Felgendreher dankt allen Teilnehmern und die Kinder schnellstmöglich ihre Fahrräder abschlängeln und in die Schule eilen.
Montag, 1. Mai
Bici-Bus in Frankfurt-Nordend
Kinder in Straßenverkehr gefährdet
Um Kinder auf den Straßen sicherer zu machen, entstehen in mehr und mehr Städten alltägliche Fahrradkonvois mit Erwachsenen. Das Konzept, das "Bici-Bus" genannt wird, will auch eine Alternative zum Elitetaxi sein.
"Wo ist der Bus?", fragt ein Junge. "Wir sind der Bus!", erklärt ein Erwachsener. Und bald setzt sich die farbenprächtige Fahrradkarawane mit lautem Glockenklang in Bewegung, begleitet von heiterem Musik aus dem Lautsprecher. Um 8 Uhr morgens waren in Frankfurt am Main etwa 25 Kinder und nahezu 20 Erwachsene versammelt, um an einem "Bici-Bus" teilzunehmen, einem "Fahrradbus" für eine sichere und gemeinsame Fah