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Kiir-Geiselnahme: Massive Anklagen gegen Verdächtige

Polizei sucht nach 29-Jähriger in Kiel
Eine Sondereinheit der Polizei durchsucht am 12. September das Gelände des ehemaligen Marinefliegergeschwaders 5 in Kiel-Holtenau. Am Abend befreiten die Beamten die Geisel aus einem Hangargebäude.

Weitere Details kommen ans Licht, nachdem Spezialeinheiten einen 29-jährigen Mann freigelassen haben, der in einem Hangargebäude in Kiel festgehalten wurde. Der 27-jährige Tatverdächtige, gegen den ein Haftbefehl erlassen wurde, kannte die Frau nach Angaben der Ermittler seit mehreren Monaten.

Der Mann lebt in Kiel und die Frau soll im April mit einem Cricketschläger schwer verletzt worden sein. Die Ermittler gaben am Mittwoch bekannt, dass es ihnen für eine gewisse Zeit untersagt sei, sich der Frau zu nähern. Er soll die 29-Jährige kurz zuvor vergewaltigt haben.

Das Landgericht Kiel erließ einen Haftbefehl unter anderem wegen des Vorwurfs der Geiselnahme. Der Verdächtige schwieg bislang zu den Vorwürfen. Das Opfer bleibt im Krankenhaus. Die Ermittler haben begonnen, die Frau ausführlich zu den Ereignissen seit ihrem Verschwinden am Sonntag und ihrer Rettung aus dem Hangargebäude zu befragen, in dem früher das Marinefliegergeschwader 5 untergebracht war.

Im Fall des mutmaßlichen Cricketschläger-Angriffs im April dieses Jahres hat die Staatsanwaltschaft Kiel im Juli die Ermittlungen übernommen. Seit Mai führt sie zudem eine weitere Untersuchung gegen den Mann durch. Er soll die 29-jährige Frau vergewaltigt haben.

„Aufgrund fehlender rechtlicher Voraussetzungen wurde kein Haftbefehl gegen den Angeklagten beantragt“, teilten die Behörden nun mit. Es wird davon ausgegangen, dass das Landgericht Kiel eine einstweilige Verfügung erlassen hat, mit der es verboten ist, sich dem Mann zu nähern und ihn zu kontaktieren, nachdem dieser angeblich mit einem Cricketschläger Körperverletzung verursacht hatte. Die Aktion ist auf November beschränkt.

Polizei lässt Geiseln nach stundenlanger Suche frei

Notdienste suchten am Dienstag stundenlang in Kiel, suchten nach der Mutter aus Rendsburg, sogar nach dem Hund. Nachts rettete die Polizei sie schließlich aus dem Hangargebäude. Ein Polizeisprecher sagte: „Sie rief auf ihrem Mobiltelefon den Notruf an, wodurch wir sie, wenn auch nicht genau, in der Gegend lokalisieren konnten.“ Der Mann leistete keinen Widerstand. Das Gelände mit mehr als 100 Gebäuden wird seit 2013 nicht mehr von der Marine genutzt.

Am Sonntag, dem Tag, an dem die Frau verschwand, sagte ein Polizeisprecher, ein Foto sei vorübergehend auf ihre Instagram-Seite hochgeladen worden. Fotos zeigen die 29-jährige Frau, wie sie mit auf dem Rücken verschränkten Händen und zugeklebtem Mund vor einem Heizkörper hockt. Es ist unklar, in welchem ​​Ausmaß der in Kiel lebende Tatverdächtige die Frau zweieinhalb Tage lang körperlich misshandelt hat.

Dies gilt auch für den Beginn der Freiheitsberaubung. „Wie konnte es sein? Wie er sie erwischt hat und wo das Ganze passiert ist“, sagte ein Polizeisprecher. „Außerdem wird geklärt, ob es sich um Stalking handelte. Die Ermittler analysieren soziale Netzwerke, um die Beziehung zwischen dem Verdächtigen und dem Opfer zu klären, und untersuchen das Hangargebäude auf Spuren.“

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