Schiffbau - Kieler U-Boot-Werft plant Fusion mit Atlas Elektronik
Die Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) will ihre Aktivitäten noch stärker fokussieren. Dazu gehöre auch eine „Fusion“ von TKMS mit der Bremer Schiffselektroniksparte Atlas von ThyssenKrupp, sagte Werftchef Oliver Burkhard in einem internen Interview nach einem Management-Meeting. Eine Partei sollte die andere nicht ausnutzen. „Wir wollten die Kraft verschiedener Kulturen bewahren und gleichzeitig etwas Stärkeres und Gemeinsameres schaffen.“
Der Firmenchef betonte, man solle das Projekt mit der nötigen Ruhe und Professionalität angehen. Dazu ist eine vollständige Besatzung an Bord erforderlich. „Eines ist sicher: Je schneller wir Klarheit für Mitarbeiter, Kunden und zukünftige Eigentümer schaffen, desto besser“, sagte Burkhard. Der erste Schritt soll bis Ende September 2024 umgesetzt werden.
„Wir sind kein geschlossenes Unternehmen“, sagte Burkhard zur aktuellen Situation. „Wir sind fragmentiert und die Reibungsverluste sind immer noch zu hoch. Wir werden alle Einheiten testen und uns für die Besten der Welt entscheiden – anstatt es allen recht zu machen und willkürlich zu werden“, sagte der Manager. „Gemeinsam werden wir ein gemeinsames Unternehmen aufbauen, das als Einheit mit allen technischen Fähigkeiten gesehen wird, die den Maßstab für unsere Branche darstellen.“
Im November betonte Burkhard auf der Bilanzpressekonferenz des Mutterkonzerns Thyssenkrupp, dass die Unabhängigkeit von TKMS entscheidend sei. Er geht davon aus, dass die Kieler Werft durch die wachsende weltweite Nachfrage und höhere Verteidigungsbudgets weitere Wachstumschancen haben wird.
TKMS strebt Unabhängigkeit an, „da wir dadurch die notwendigen Mittel für eine sinnvolle und ambitionierte Weiterentwicklung des Meeressystems sichern können.“ Doch mit dem Start sollte man nicht warten, bis man tatsächlich selbständig ist.
Burkhard sagte im Interview, dass die TKMS-Strategie auf Fokus setze. „Wir werden in Zukunft nur noch Dinge tun, die profitabel sind, und nur noch in Wettbewerbsmärkte vordringen.“
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Quelle: www.stern.de