Bundeswirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) hat erneut die Notwendigkeit eines Brückenstrompreises betont. «Wir wollen, dass in Deutschland, in Sachsen-Anhalt eine starke Grundstoffindustrie bleibt», sagte Kellner am Dienstag in Berlin nach Beratungen mit der Landesregierung von Sachsen-Anhalt. Deshalb wolle man der Industrie gemeinsam unter die Arme greifen. Er nehme aus den Gesprächen den Arbeitsauftrag mit, dass die Bundesregierung hier zu einer Entscheidung kommen müsse, so Kellner.
Der vom Bundeswirtschaftsministerium angestrebte Brückenstrompreis soll vor allem energieintensive Unternehmen entlasten. Dort habe man ein besonderes Problem, sagte Kellner. Für kleine und mittelständische Unternehmen gebe es andere Unterstützungsmöglichkeiten. Der Staatssekretär verwies beispielsweise auf die Abschaffung der EEG-Umlage und auf die Strom- und Gaspreisbremsen.
«Da gibt es durchaus unterschiedliche Lösungswege, die dann auch die unterschiedlichen Bedarfe der Größe der Unternehmen adressieren», sagte auch Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD). Er betonte, dass es auch Reformen bei den Netzentgelten geben müsse.
In den Ländern im Norden und Osten wird mehr Windstrom erzeugt als dort verbraucht wird. Weil für den Transport in den Süden das Stromnetz für viel Geld ausgebaut werden muss, steigen die bislang regional berechneten Netzentgelte. Die Länder im Nordosten fordern deshalb schon länger eine stärkere Angleichung der Netzentgelte, so dass am Ende die Stromkosten dort günstiger sind, wo viel Energie aus Wind und Sonne entsteht.