Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow haben bei seiner Wahl zum neuen Präsidenten des Internationalen Springertags Rostock keine entscheidende Rolle gespielt. «Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht. Aber es gibt keine rechtlichen Bedenken gegen diesen Schritt», wurde Vizepräsident Andreas Kriehn von der «Ostsee-Zeitung» zitiert. Auf der Mitgliederversammlung des Trägervereins war Buschkow Ende September in das Amt gewählt worden. Der 66-Jährige war auf dpa-Anfrage zunächst nicht erreichbar.
Buschkow war vom deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Zuge des öffentlich gemachten Missbrauchsfalls um den ehemaligen Spitzenspringer Jan Hempel gekündigt worden. Hempel wirft Buschkow vor, von dem jahrelangen Missbrauch in den 1980er- und 1990er-Jahren erfahren, aber dazu geschwiegen zu haben. Der Trainer bestreitet das und wehrt sich vor Gericht gegen die Kündigung. Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Halle/Saale wurde auf Februar 2024 verschoben.
An der persönlichen Integrität von Buschkow habe Vizepräsident Kriehn keine Zweifel gehabt. Auch Wasserspringer wie Lena Hentschel und Timo Barthel hatten Buschkow in der jüngeren Vergangenheit den Rücken gestärkt. Der 66. Internationale Springertag in Rostock wird im Januar kommenden Jahres ausgetragen.