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Kasachstan erhält die Erlaubnis, Öl über Russland nach Deutschland zu liefern

Kasachstan hat laut Regierung die Erlaubnis von Moskau erhalten, die russische Pipeline-Infrastruktur für den Export von Öl nach Deutschland zu nutzen. “Wir haben eine mündliche Bestätigung”, sagte der kasachische Energieminister Bolat Akchulatov am Mittwoch nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax, wonach bereits im Januar 20.000 Tonnen kasachisches Öl nach Deutschland gepumpt werden könnten. Es wird jedoch noch auf die formelle russische Genehmigung gewartet, bevor ein genaues Startdatum für Lieferungen festgelegt werden kann.

Aufgrund des Angriffskriegsbefehls von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Sanktionen gegen Moskau importiert Deutschland seit Anfang des Jahres keine russischen Produkte mehr. Nach dem Import von Öl aus russischen Tankern nimmt es seit dem 1. Januar auch keine Lieferungen mehr über die Druschba-Pipeline an. Daher sucht insbesondere die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwerte nach Alternativen zum russischen Öl. Die Raffinerie war wichtig für Lieferungen nach Ostdeutschland. Das Bundeswirtschaftsministerium hat kürzlich angekündigt, im Januar kasachisches Öl an die PCK-Raffinerie zu liefern. Kasachstan führt dazu derzeit eine Ausschreibung durch.

Nach Angaben von Aktschulatow kann Kasachstan das ganze Jahr über 1,5 Millionen Tonnen Rohöl nach Deutschland liefern. Das Land könne die Exporte auf maximal 6-7 Millionen Tonnen pro Jahr ausweiten, fügte er hinzu.

Schon Ende Dezember gab der russische Energieminister Alexander Novak bekannt, dass die russische Führung grundsätzlich bereit sei, eine Pipeline zu bauen, um „Druschba“ für die Ölexporte Kasachstans bereitzustellen. Die „Druschba“-Pipeline wurde zwischen 1959 und 1964 gebaut und erstreckte sich in drei Abschnitten vom russischen Territorium bis nach Westeuropa. Die Nordleitung führt durch Polen nach Deutschland zur Raffinerie Schwedt.

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