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Karlsruher Urteil kostet Bayern Milliarden Euro

Deutschlands oberstes Gericht hat über die Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Haushalt 2021 entschieden und lässt viele Projekte in Bayern vor einer ungewissen Zukunft stehen. Es gibt noch viele Fragezeichen.

Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen..aussiedlerbote.de
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Karlsruher Urteil kostet Bayern Milliarden Euro

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Bundeshaushalt hat auch unmittelbare Auswirkungen auf Bayern. „Die Finanzierungsprobleme Berlins haben auch große Auswirkungen auf die bayerische Wirtschaft. Der Bund hat noch immer keinen Förderbescheid für Projekte des Freistaats in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro erhalten. „Der Bund muss daher schnellstmöglich eine Lösung finden, um die Finanzierung sicherzustellen.“ Das sagte Wirtschaftsminister Hubert Ewanger (Freie Wähler) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München.

Insgesamt sind nur 636 Millionen Euro der knapp zwei Milliarden Euro Kofinanzierung durch den Bund abgeschlossen. In diesem Zusammenhang sprach Avenger über die wichtigsten industrie- und energiepolitischen Entscheidungen, die betroffen sind: Halbleiter, Mikroelektronik, Wasserstoff, Batterie- und Photovoltaikmodulproduktion, Klimaschutzabkommen. „Deutschland darf in diesen Fragen nicht stillstehen.“ „Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb und müssen dringend Sicherheitsplanung betreiben“, sagte er.

„Wir hoffen, dass nach aktuellem Kenntnisstand auch die zugesagten Projekte vollständig gefördert werden“, betonte Iwanger. Das Thema Wasserstoffenergie sei jetzt besonders betroffen, da Förderentscheidungen noch nicht bekannt gegeben worden seien und daher unklar sei, wie es weitergehen werde. Was . Er geht jedoch davon aus, dass die Bundesregierung das Thema „jetzt im Rahmen der neuen Haushaltsgesetzgebung“ angehen wird und die versprochenen Mittel dann auch in Bayern ankommen.

Noch schwieriger sei die Prognose bei der Bundesförderung zur Stabilisierung der Stromkosten, die laut Ewanger bundesweit bei rund 30 Milliarden Euro liege. Es ist überhaupt nicht klar, wie es weitergehen soll.

Wissenschaftsminister Marcus Bloom (CSU) fügte hinzu, dass auch Bereiche, die sein Ressort betreffen, „relativ erheblich betroffen“ seien. Konkrete Zahlen nannte er aber nicht. „In vielen Bereichen ist es derzeit nicht möglich, die tatsächliche Brandsituation einzuschätzen.“ Das schaffe große Unsicherheit.

Mit Blick auf den Kultursektor sagte Bloom, die Situation sei hier komplexer als bei einem gemeinsam finanzierten Forschungsprojekt von Bund und Ländern. So ist beispielsweise die Härtefallhilfe für hohe Energiekosten derzeit eingestellt und aufgrund des relativ langen Antragsverfahrens ist unklar, ob das Geld noch in diesem Quartal ausgezahlt wird, was den Kultureinrichtungen Probleme bereitet. Auch notwendige Investitionsmittel im Kulturbereich wurden zunächst gestoppt. „Die Bundesregierung hat allein für 2023 rund 70 Millionen Euro zugesagt“, sagte Broome.

Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Haushalt 2021 für ungültig. Das Geld wurde als Corona-Kredit bewilligt, sollte dann aber für Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung verwendet werden. Gleichzeitig entschieden die Richter, dass der Staat Notkredite nicht für künftige Jahre zurückstellen könne. Genau das tut die Bundesregierung mit Sonderfonds, zu denen unter anderem die Senkung der Energiepreise gehört – und das führt nun zu weiteren Löchern im Haushalt.

Quelle: www.dpa.com

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