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Kampf gegen Wölfe: Minister will Änderungen am Bundesgesetz

Till Backhaus
Till Backhaus (SPD), Agrar-, Umwelt- und Klimaschutzminister von Mecklenburg-Vorpommern.

Inmitten der Debatte um den Umgang mit Wölfen forderte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) eine Lockerung des Bundesnaturschutzgesetzes. „Wir müssen das Gesetz ändern, eine bloße Änderung des ‚Praxisleitfadens für Wölfe‘ wird keinen Fortschritt bringen“, sagte Backhaus der DPA.

Nach immer mehr Wolfstränen im Bundesland Sachsen, Brandenburg , Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und jahrelange Proteste, Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kündigte kürzlich einige Erleichterungen an, etwa Überarbeitungen des Praxisratgebers Wolf.

Nach Angaben des Schaf- und Ziegenzüchterverbands MV sind die Richtlinien in Deutschland gültig und zielen darauf ab, die Beseitigung von Problemwölfen zu regeln, haben aber wenig Nutzen.

Backhouse schlägt vor, die am stärksten betroffenen Bundesministerien zu konsolidieren. Staaten betreten das gleiche Wolfsgebiet. Der zur Lockerung des Schutzzustandes erforderliche „gute Schutzzustand“ ist gegeben. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz leben rund 90 Prozent der in Deutschland erfassten 1.200 Wölfe in den fünf Bundesländern. Es gab 161 Tiergruppen, darunter 43 Wolfspaare und 21 sesshafte Wölfe. Trotz Schutzmaßnahmen klagen Landwirte seit Jahren darüber, dass immer mehr Schafe, Ziegen, Rinder und andere Nutztiere von Wölfen getötet oder schwer verletzt werden.

Nach Angaben der Bundesdokumentations- und Beratungsstelle für Wolfsfragen werden im Jahr 2022 landesweit mehr als 4.000 Nutztiere getötet. Auch die Regierungschefs der EU-Länder stellten am Donnerstag in Brüssel einen Antrag auf Lockerung des Schutzstatus des Wolfes vor.

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