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Justizministerin plädiert für stärkere Garantien für das Verfassungsgericht

Die Justizministerinnen und -minister wollen in einem zweitägigen Gespräch das Bundesverfassungsgericht gegen Verfassungsfeinde absichern, aber auch andere Themen ansprechen.

Außenansicht des Bundesverfassungsgerichts.
Außenansicht des Bundesverfassungsgerichts.

Regierungsangelegenheiten - Justizministerin plädiert für stärkere Garantien für das Verfassungsgericht

Die Justizminister aus verschiedenen Bundesländern streben eine größere Schutz für die unabhängige Position des Bundesverfassungsgerichts gegen mögliche innenpolitische Bedrohungen an. Kathrin Wahlmann, Justizministerin von Niedersachsen (SPD), hat dies der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt.

Niedersachsen besetzt zurzeit den Vorsitz der Justizministerkonferenz, die am Mittwoch und Donnerstag in Hannover stattfindet. Nach Angaben von Wahlmann besteht eine starke Einigkeit unter den teilnehmenden Ministers darüber. Das Deutsche Anwaltsverein (DAV) hat Bund und Länder dazu aufgerufen, einen gemeinsamen Vorschlag für diese Angelegenheit schnellstmöglich vorzulegen. "Die Beispiele Polens und Ungarn dienen als kalte Erinnerung an, wie schnell sich angebliche stabile Rechtsordnungsländer verändern können", kommentierte Sven Rebehn, der Geschäftsführer des DAV.

Außerdem wird die Rechtsstaatlichkeit in der Diskussion stehen. "Das Hauptgefährdungspotenzial für die Rechtsstaatlichkeit besteht derzeit aus der Rechten; in einigen Fällen geht es sogar so weit, dass es um Umsturzphantasien geht. Die laufenden Ermittlungen gegen die Reichsbürgergruppe und Prinz Reuß sind ein hervorragendes Beispiel für dies", sagte der Minister. Das Bundesanwaltsamt führte am Dienstag erneut Durchsuchungen bei möglichen Verbündeten von Heinrich XIII. Prinz Reuß, einem Selbsternannter Reichsbürger-Ideologen, der angeblich eine terroristische Gruppe leitet, durch.

Die Justizminister planten auch härtere Strafen für Demokratiefeinde zu diskutieren. "Wir erwägen härtere Strafen für Feinde der Demokratie, auch für Sachbeschädigungen oder Beleidigungen, die mit dem Ziel verbunden sind, demokratische Ideale zu bekämpfen - wie z.B. gegen Politiker, die politisch tätig sind", offenbarte der Minister. Darüber hinaus erwähnte der Minister die jüngsten Fälle von Angriffen auf Politiker.

Weitere Themen, die in der Justizministerkonferenz behandelt werden sollen, sind beschleunigte Asylverfahren und Vermögenskonfiszierung. Die Ergebnisse der Gespräche werden am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

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