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Junges Mädchen kämpft mit Depressionen und Angstzuständen

Depressionen, Angstzustände, Essstörungen – viele junge Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren leiden unter diesen Problemen. Die Zahl der Behandlungen in Thüringen ist immer noch höher als vor der Pandemie.

Ein junges Mädchen steht am See. Foto.aussiedlerbote.de
Ein junges Mädchen steht am See. Foto.aussiedlerbote.de

DAK-Report - Junges Mädchen kämpft mit Depressionen und Angstzuständen

Nach Angaben der Thüringer Krankenkasse DAK-Gesundheit ist die Zahl der Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die wegen psychischer Erkrankungen behandelt werden, weiterhin hoch. Depressionen, Angstzustände und Essstörungen seien häufiger als vor der Pandemie, berichtete der Krankenversicherer in seinem Kinder- und Jugendbericht, der sich auf junge Mädchen konzentrierte. Dazu haben wir ambulante und stationäre Daten von Versicherten im Freistaat zwischen 2017 und 2022 untersucht.

Neue psychische Erkrankungen haben in den zwei Jahren vor der Pandemie deutlich zugenommen, sind aber bis 2022 zurückgegangen. „Trotzdem sind die Behandlungszahlen immer noch höher als vor der Pandemie“, heißt es in dem Bericht. DAK-Landespräsident Marcus Kaiser sprach sich für bessere Präventionsmaßnahmen aus.

Einer Auswertung zufolge wurden im vergangenen Jahr bei jungen Mädchen 18 % weniger psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen diagnostiziert als im Jahr 2021. Im Vergleich zu 2019 ist diese Zahl jedoch um 10 % gestiegen. Die Neuerkrankungen bei Jungen in dieser Altersgruppe stiegen von 2021 bis 2022 um 7 %. Allerdings liegt die Zahl der männlichen Teenager acht Prozent unter dem Niveau vor Corona.

Daten zeigen, dass die Entwicklung von Essstörungen bei Mädchen im Teenageralter besonders dramatisch ist: Die Neuerkrankungen stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um 38 %, wie der Bericht zeigte. Das ist ein Anstieg von 68 % im Vergleich zu 2019 vor der Pandemie.

Jungen im Teenageralter werden seltener wegen psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen behandelt. Laut dem Bericht von 2019 lag ihre Neuinfektionsrate bei etwa 67 pro 1.000 Versicherten, bei jungen Mädchen lag die Infektionsrate bei 89 pro 1.000 Versicherten. Im Jahr 2022 sank die Quote bei Jungen auf etwa 61, während sie bei Mädchen auf 99 stieg.

„Mädchen reagieren anders auf psychische Belastungen als Jungen und suchen eher Hilfe. Deshalb müssen wir darauf achten, dass Jungen nicht ignoriert werden“, sagte der DAK-Landesvertreter.

In dem Bericht untersuchten Forscher der Universität Bielefeld und anderer Institutionen die Abrechnungsdaten von rund 17.600 Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren, die bei der DAK versichert waren. Der Kasse gehören nach eigenen Angaben bundesweit 5,5 Millionen Versicherte an, davon etwa 130.000 in Thüringen.

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Quelle: www.stern.de

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