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Jüdische und Palästinensische Gemeinden gegen Hass

In einem gemeinsamen Appell haben die Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde und der Palästinensischen Gemeinde in Hannover dazu aufgerufen, Hass und Hetze entgegenzutreten. «Die barbarischen Ereignisse im Nahen Osten erschüttern uns zutiefst», erklärten Michael Fürst und Yazid Shammout. Viele Mitglieder ihrer Gemeinden hätten Angehörige vor Ort. «So beten wir, dass der militärische Konflikt ein sofortiges Ende findet.»

Eindringlich appellierten sie an ihre Mitglieder, trotz aller Emotionen «hier im sicheren Deutschland respektvoll und friedlich miteinander umzugehen». Trotz aller Differenzen dürfe es in Niedersachsen und Hannover keinen Hass und keine Gewalt geben: «Freudentänze und Freudenfeuer verbieten sich», schreiben Fürst und Shammout. Die beiden Männer verbindet seit Jahren eine persönliche Freundschaft.

Sowohl Shammout als auch Fürst sehen in einer Zwei-Staaten-Lösung für die Palästinenser und Israel eine Möglichkeit, die den Nahostkonflikt entschärfen würde. Wie die beiden der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch) sagten, halten sie ein schnelles Ende der Kämpfe für unwahrscheinlich.

«Israel ist politisch gespalten. Wenn es jetzt zu einem Waffenstillstand und einem Gefangenenaustausch käme, würde Regierungschef Benjamin Netanjahu sofort für das Versagen von Geheimdiensten und Armee zur Rechenschaft gezogen werden. Bei der Hamas-Führung ist es ähnlich: Für alle Beteiligten geht es ums politische Überleben», sagte Shammout.

Fürst sieht einen Frieden nur in Reichweite, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. «Dazu müsste es eine Lösung für die Palästinenser geben – und eben auch die Auslöschung der Hamas als Organisation.»

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