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Jobzentren betrogen mit gefälschten Mietverträgen für Ukrainer

Arbeitnehmer im Jobcenter in Fürstenfeldbruck werden auf Unstimmigkeiten in Bewerbungen von ukrainischen Asylsuchenden aufmerksam - und entdecken einen vermuteten flächendeckenden Betrugsfall.

Verdacht auf eingereichte Bewerbungen mit gefälschten Adressen und falschen Mietverträgen bei...
Verdacht auf eingereichte Bewerbungen mit gefälschten Adressen und falschen Mietverträgen bei mehreren Jobcentern in Bayern.

- Jobzentren betrogen mit gefälschten Mietverträgen für Ukrainer

Ein Duo wird beschuldigt, Arbeitsämter in Bayern im großen Stil mit Hilfe gefälschter Adressen für angebliche ukrainische Flüchtlinge betrogen zu haben. Gegen einen 28-Jährigen und einen 46-Jährigen wurden Anklage wegen 18 Fällen und 52 versuchten Fällen von Sozialleistungsbetrug erhoben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Das Landgericht München II hat noch nicht entschieden, ob der Fall zur Verhandlung kommt, wie eine Sprecherin sagte.

Ermittler: Ukrainer kehrten nach wenigen Tagen in die Heimat zurück

Das Duo soll über soziale Medien Ukrainer kontaktiert und deren Einreise nach Deutschland organisiert haben. Anschließend sollen diese Personen an verschiedenen Orten mit gefälschten Mietverträgen angemeldet worden sein, um im Namen der Ukrainer Sozialleistungen zu beantragen. Die Ukrainer hatten jedoch keinen Anspruch auf diese Leistungen, da sie angeblich nach wenigen Tagen in ihre Heimat zurückkehrten. Es bleibt unklar, ob die beteiligten Personen von dem Betrugsvorhaben wussten.

Betrüger sollen rund 230.000 Euro von Arbeitsämtern erhalten haben

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wurden die Arbeitsämter in Fürstenfeldbruck und München insgesamt etwa 230.000 Euro betrogen. In anderen Fällen in Freyung-Grafenau, Hof und Altötting waren die Versuche erfolglos. Die mutmaßlichen Betrüger wurden dank aufmerksamer Mitarbeiter des Arbeitsamtes in Fürstenfeldbruck gefasst, die Unstimmigkeiten in den Mietverträgen von ukrainischen Flüchtlingen bemerkten. Bei näherer Untersuchung zeigten die Verträge erhebliche Ähnlichkeiten.

Der 28-Jährige wurde im Dezember 2023 festgenommen und seitdem in Haft gehalten, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Aufenthaltsort des 46-Jährigen ist unklar, aber Ermittler glauben, dass er sich nicht in Deutschland befindet.

Die Polizei untersucht weiterhin den Fall von betrügerischen Sozialleistungsanträgen und hat einen der Verdächtigen im Dezember 2023 festgenommen. Trotz der Festnahme laufen die Bemühungen fort, den zweiten Verdächtigen zu lokalisieren, da die Polizei glaubt, dass er sich möglicherweise außerhalb Deutschlands befindet.

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