Deutschlands Bundesbehörden haben zunehmend Schwierigkeiten, Personal zur Abwehr von Bedrohungen aus dem Cyberspace zu finden. Im Durchschnitt ist derzeit jede fünfte Stelle in der IT-Sicherheit unbesetzt. Das war die am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Antwort der Bundesregierung auf die Bundestagsanfrage der Linken. Damit hat sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, als für alle 6 Stellen kein geeigneter Kandidat gefunden werden konnte.
Einer der Gründe für die schlechte Besetzung ist, dass die Bundesregierung versucht, das Cyberabwehrpersonal zu stärken. Die Zahl der IT-Sicherheitsjobs wächst seit 2020 weiter. Allein im letzten Jahr sind 332 Stellen hinzugekommen, was einem Zuwachs von 9 % entspricht.
Allein im BSI waren 513 Stellen ausgeschrieben
Die meisten Stellen wurden dem Bundesministerium des Innern zugeteilt, auch weil das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dazugehört Nancy Faeser (SPD) Abteilung. Die Division von Feather wird im Jahr 2022 fast 400 neue Stellen schaffen, verglichen mit 58 Stellenstreichungen im Jahr zuvor. Insgesamt gab es 2.165 IT-Sicherheitsstellen mit 513 offenen Stellen. Das entspricht fast zwei Drittel aller Stellenangebote in diesem Bereich der Bundesregierung.
Neue maßgeschneiderte Digital- und Verkehrsabteilung von Volker Wissing (FDP). Stellen in der Cybersicherheit sind hier nahezu leer, auch weil hier so viele neue Festanstellungen geschaffen wurden. Die schlechteste Quote hatte allerdings das Gesundheitsamt Karl Lauterbach (SPD). Hier bleiben 80 % der offenen Stellen in der IT-Sicherheit unbesetzt. Die absoluten Zahlen sind jedoch sehr gering: Nur 2,5 Stellen sind mit IT-Sicherheitsfachkräften besetzt, 8,8 Stellen sind unbesetzt.
Domscheit-Berg: Auf Missstände eingehen
Die Linken-Abgeordnete Anke Domscheit-Berg sagte der dpa, die Bundesregierung habe keine erkennbare übergreifende und nachhaltige Strategie zum Thema IT-Sicherheit. „Manche Ministerien scheinen sich überhaupt nicht um IT-Sicherheit zu kümmern“, kritisierte sie mit Blick auf die Zahlen des Gesundheitsministeriums. Einige Institutionen, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung, sind von Cyberwar- oder Ransomware-Bedrohungen völlig unberührt und haben seit Jahren die gleiche Anzahl kleiner IT-Sicherheitsbüros. „Ich bin zutiefst besorgt, dass diese Schwachstellen erfolgreich von böswilligen Dritten ausgenutzt werden, und fordere die Bundesregierung auf, diese strukturellen Missstände endlich anzugehen“, sagte ein Sprecher der Digitalpolitik der Linksfraktion.