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Jagd auf politische Gegner: Männer im Gerichtssaal in Chemnitz

Nach einem rechten "Trauermarsch" in Chemnitz sollen Teilnehmer Gegendemonstranten, darunter eine Gruppe aus Marburg, verfolgt haben. Die mutmaßlichen Angreifer stehen derzeit vor Gericht.

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Die Kammern um den Vorsitzenden Richter Jürgen Zöllner (hintere Reihe, Mitte) treffen zum Prozessauftakt im Landgericht ein. Foto..aussiedlerbote.de

Prozess - Jagd auf politische Gegner: Männer im Gerichtssaal in Chemnitz

Die brutale Jagd auf die Teilnehmer der "Absicht, nicht Verhetzung"-Demonstrationen in Chemnitz liegt mehr als fünf Jahre zurück, und seit Montag stehen mehrere mutmaßliche Angreifer vor Gericht. Auch eine Gruppe von sozialdemokratischen und sozialdemokratischen Sympathisanten aus Marburg wurde angegriffen.

Der Prozess kommt jedoch nur langsam in Gang. Von den ursprünglich neun Angeklagten sind noch sechs übrig, von denen zwei nicht zur Verhandlung erschienen sind. Ihre Fälle sind getrennt, so dass jetzt vier Männer vor Gericht stehen. Am Montag schwiegen sie zu den Vorwürfen.

Die Staatsanwaltschaft behauptet, die ganze Sache gehe auf den Spätsommer 2018 zurück. Nach dem tragischen "Tod" eines deutschen Mannes bei einer Auseinandersetzung mit Asylbewerbern kam es in Chemnitz zu Demonstrationen und Krawallen, und Rechtsextreme strömten von überall her nach Chemnitz. Aus ganz Deutschland. Das gilt auch für die sogenannten Trauermärsche von AfD, Pegida und Pro Chemnitz.

Die Angeklagten sollen an dem Vorfall beteiligt gewesen sein. Doch dann beschlossen sie, statt zu gehen, durch Chemnitz zu laufen, um Gegendemonstranten zu suchen.

Ihr Ziel war es laut Staatsanwaltschaft Dresden, ihre Gegner einzuschüchtern. Zu diesem Zweck bildeten sie eine größere Gruppe von teilweise mehr als 30 Personen und zogen durch die Stadt. Gegner wurden immer wieder umzingelt und mit Fäusten geschlagen. Die Angreifer sollen "Adolf Hitler, unser Führer" und "blutige Zecken" gerufen haben. Sie sollen einen Mann gejagt haben, den sie als Migranten identifizierten, und riefen: "Wir werden ihn holen. Wir werden ihn umbringen."

Dies ist der erste von drei Prozessen, die wegen des Angriffs vom 1. September 2018 vor dem Landgericht Chemnitz anhängig sind. Opfervertreter hatten zuvor scharfe Kritik an der sächsischen Justiz geübt und ihr vorgeworfen, die Betroffenen im Stich zu lassen. Sie sind frustriert, dass die Verfahren zu lange dauern und das militante Neonazi-Netzwerk gestärkt wird. Nach ihren Angaben wurden die Angreifer in Kampfsportarten ausgebildet, um politische Gegner einzuschüchtern, anzugreifen und zu verletzen.

Die Anklage umfasst elf Fälle von Landfriedensbruch und schwerer Körperverletzung. Nach Angaben seines Anwalts befindet sich einer der sechs Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik, während ein anderer untergetaucht ist, bevor er eine weitere Strafe verbüßt. Die übrigen vier Angeklagten sind zwischen 26 und 44 Jahre alt und stammen aus Sachsen und Niedersachsen.

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Quelle: www.stern.de

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