Italienische Polizei streikt gegen Cosa Nostra
Italienische Finanzpolizei untersucht die Cosa Nostra seit Jahren, bevor sie in Brasilien zuschlägt. Sie beschlagnahmen Vermögenswerte im Wert von 50 Millionen Euro und verhaften einen Verdächtigen, der angeblich seit Jahrzehnten Mafia-Gelder als Strohmann gewaschen hat.
Die italienische Finanzpolizei behauptet, der Mafia in Brasilien einen schweren Schlag versetzt zu haben. Wie von der Finanzpolizei gemeldet, beschlagnahmten Beamte des sizilianischen Regionalkommandos in Zusammenarbeit mit brasilianischen Kollegen im nordostbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte Vermögenswerte im Wert von 50 Millionen Euro im Rahmen einer Großoperation. Auch in Italien und der Schweiz wurden zahlreiche Immobilien durchsucht.
Ein sizilianischer Geschäftsmann, der in der brasilianischen Stadt Natal wohnt, wurde verhaftet. Er wird verdächtigt, seit 2000 der Cosa Nostra-Mafiafiliale beim Geldwaschen durch Investitionen in brasilianische Unternehmen geholfen zu haben, wie die italienische Nachrichtenagentur "Agenzia Nova" berichtete. Der Strohmann, dessen Identität die Polizei nicht preisgab, soll seit 2000 mit einem der "einflussreichsten Pate von Palermo" in Verbindung gestanden haben, wie die Behörde erklärte. Nach Angaben sizilianischer Lokalmedien handelt es sich bei dem betreffenden Mafiaboss um Giuseppe Calvaruso, der 2021 verhaftet und 2022 zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde.
Insgesamt beschlagnahmten die Finanzpolizisten Vermögenswerte von 17 Personen. Sie werden des Beihilfe zur Bildung einer mafiaähnlichen Organisation, Erpressung und Geldwäsche beschuldigt. Die Operation wurde von Jahren der investigation begleitet. Über 100 italienische Finanzpolizisten waren an den Razzia beteiligt, einige davon reisten in den letzten Tagen nach Brasilien, um ihre lokalen Kollegen zu unterstützen.
Die Polizei teilte auch mit, dass während der Razzia gegen die Mafia Immobilien in mehreren italienischen Regionen und in der Schweiz durchsucht wurden. Die europäische Justizbehörde Eurojust berichtete, dass Schweizer Behörden an der grenzüberschreitenden Operation beteiligt waren.
Die Verhaftung des Strohmanns in Brasilien markierte eine signifikante Infiltrierung der Mafiatätigkeiten im Land. Da der Verdächtige angeblich über zwei Jahrzehnte mit einem der einflussreichsten Pate von Palermo verbunden war, legt dies nahe, dass die Mafia eine starke Präsenz in der brasilianischen Finanzbranche hatte.