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Islamisten planen Angriff auf Kirche: Verhaftungen gefordert

Zwei Brüder wollten angeblich mehrere Menschen in einer Kirche mit Sprengstoff töten, weshalb die beiden Syrer in Hamburg vor Gericht stehen. Die Staatsanwaltschaft fordert nun eine Gefängnisstrafe.

Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de
Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Prozess - Islamisten planen Angriff auf Kirche: Verhaftungen gefordert

Im Hamburger Prozess gegen zwei Brüder aus Syrien, die angeblich einen Angriff auf eine Kirche in Schweden geplant hatten, forderte die Staatsanwaltschaft eine mehrjährige Haftstrafe.

Oberstaatsanwalt Ulf Bornemann beantragte am Dienstag beim Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, den 29-Jährigen wegen der Vorbereitung schwerer Gewalt gegen den Staat und der Finanzierung von Terrorismus zu sechs Jahren Haft zu verurteilen. Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragten, seinen fünf Jahre jüngeren Bruder wegen Beihilfe zur Terrorismusfinanzierung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis zu verurteilen.

In seinem Plädoyer sagte Borneman, sein Bruder solle sich spätestens im Frühjahr dazu entschließen, Sprengstoffgürtel für radikalislamistische Anschläge einzusetzen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.

Der in Hamburg lebende Angeklagte hatte geplant, eine nahegelegene Bar oder Diskothek anzugreifen. Er stand über einen Messengerdienst mit einem selbsternannten Kontaktmann des Islamischen Staates (IS) in Kontakt, der unter dem Pseudonym „Emir“ bekannt ist. Diese Person schlug dann als Reiseziel eine Kirche in Schweden vor.

Hintergrund sind Koranverbrennungen in skandinavischen Ländern. Der genaue Ort und Zeitpunkt des Gottesdienstes muss noch festgelegt werden.

Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der 24-Jährige seinen Bruder bei der Beschaffung des Materials unterstützt hat. Allerdings bekräftigte er in einer schriftlichen Stellungnahme am Prozesstag, dass er den genauen Plan nicht kenne.

„Ich denke, Sie wissen genau, was passiert ist“, sagte der Oberstaatsanwalt dem Angeklagten. Dies geht aus den Gesprächen und Telefonaten der beiden Männer, den gekauften Chemikalien und anderen Gegenständen sowie den ausführlichen Geständnissen der Brüder hervor.

Der 29-Jährige wurde im April im Hamburger Stadtteil St. Georg festgenommen, der 24-Jährige in Kempten im Allgäu. Beide Männer wurden inzwischen festgenommen.

Den Brüdern wurde zunächst vorgeworfen, versucht zu haben, einer ausländischen Terrororganisation beizutreten, oder sie wurden verdächtigt, eine solche Organisation zu unterstützen. Letztlich ließen sich die Identität des „Emirs“ und seine angeblichen Verbindungen zum Islamischen Staat nicht klären, sagte Borneman. Infolgedessen forderten hochrangige Staatsanwälte, die Anklage auf andere Anklagepunkte zu beschränken.

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Quelle: www.stern.de

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