- Intensive Auseinandersetzung zwischen Ramelow, Voigt und Höcke in Suhl
Thüringens Chef Bodo Ramelow von der Linkspartei appellierte an andere Parteien, vor der Landtagswahl zusammenzuarbeiten, da eine Einparteienregierung nicht realistisch sei. In einem Gespräch mit der "Freies Wort"-Zeitung in Suhl betonte er: "Eine Minderheitsregierung können wir nicht stemmen." Die demokratische Siegerpartei nach der Wahl am 1. September solle sich mit anderen austauschen, schlug er vor. Er zeigte sich offen für Dialog: "Ich rede mit der CDU, wenn sie mich einladen."
Es flogen Funken während der Diskussion, als der AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke und Ramelow sowie Höcke und der CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt hitzige Wortgefechte austrugen. Höcke zeigte seine Abneigung gegen Ramelow, indem er sagte: "Deine Anwesenheit hier ist für viele ein Affront." Ramelow konterte: "Ich teile deine Meinung."
Im Laufe der Diskussion erhielt Höcke, der die CDU und die Linke als "Kartellparteien" bezeichnete, häufig Applaus vom Publikum. "Sind wir auf einer AfD-Veranstaltung oder einer Leserrunde?", fragte Ramelow die Anwesenden.
Energiepolitik war eines der heiß diskutierten Themen. Höcke vertrat die Ablehnung von Windenergie und plädierte für die Wiederaufnahme der Energiekooperation mit Russland. Voigt schlug eine gemischte Technologie-Energieinfrastruktur vor und kritisierte Höcke für seine mangelnde Praktikabilität für Thüringen.
Laut aktuellen Umfragen liegt die AfD mit 30 % vorn, während andere Parteien eine Zusammenarbeit ablehnen. Die CDU folgt mit 23 %, die Linke mit 13-14 %. Das Thüringische Landesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD als bewiesene rechtsextreme Partei ein und observiert sie.
Im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl betonte Bodo Ramelow die Notwendigkeit von Parteienkooperationen, da eine Einparteienregierung aufgrund der politischen Landschaft Thüringens nicht realistisch sei. Trotz der hitzigen Wortgefechte mit dem AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke zeigte Ramelow seine Bereitschaft zum Dialog mit der CDU, falls sie ihn einladen, und zeigte damit sein Engagement für mögliche Koalitionsbildungen.