Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat im Mag DePauw Kritik linker Fraktionen am Vorgehen der Landesregierung im Vergleichsverfahren mit dem US-Chiphersteller Intel zurückgewiesen. Er informiere im Wirtschaftsrat stets umfassend über das Projekt, sagte der CDU-Politiker am Freitag im Landtag. Er plädierte für „volle Transparenz“. Der Minister sagte, er sei immer da, um Fragen dazu zu beantworten, sei es im Parlament oder in den Medien.
Wulf Gallert (Linke) hat der Landesregierung zuvor schlechte Informationspolitik vorgeworfen. Seine Fraktion hat ein interimistisches Intel-Versöhnungskomitee gefordert. Es sei ein Höchstmaß an Transparenz erforderlich, hieß es im Antrag. Unter anderem sollten Fragen der Energie-, Wasser- und Landnutzung diskutiert werden. Darüber hinaus sollen Infrastruktur, Fachkräftegewinnung und Forschungsfragen im Fokus stehen.
Es geht darum, das Projekt zu unterstützen, sagte Gallert. Allerdings lehnte das Parlament den von der schwarz-rot-gelben Koalition beschlossenen Sonderausschuss ab. Auch der Grünen-Politiker Olaf Meister kritisierte die Landesregierung. Er kritisierte die Antworten auf Fragen zum Wasserverbrauch in der Chip-Produktion.
Im März 2022 gab Intel bekannt, dass die neueste Chipgeneration 2027 in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts produziert wird. Angekündigt ist eine Anfangsinvestition von 17 Milliarden Euro, aufgrund steigender Bau- und Energiekosten dürfte sich die Investition jedoch verteuern.
In der ersten Ausbauphase werden zwei Halbleiterfabriken gebaut, die mehr als tausend Arbeitsplätze schaffen könnten. „Wenn man sich die Gesamtinvestition anschaut, ist das das größte Projekt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Schulz am Freitag.