Innenministerium: Wirtschaftlichkeit der Asylzentren gewährleistet
Die Wirtschaftlichkeit des geplanten Shelter-Centers am Flughafen BER sei gesichert, auch wenn Mieter und Flächenbedarf noch nicht abschließend geklärt seien, so das Innenministerium. Das Innenministerium reagierte auf die Bitte des Landtagsabgeordneten Matthias Steffke (BVB/Freie Wähler), die „Grundwerte“ der Wirtschaftlichkeitsprüfung zu berücksichtigen.
Corporate PD – ein Berater des öffentlichen Sektors – war an der Untersuchung beteiligt. Das Ministerium sagte, dass der Standort der Immobilie keine Alternative lasse. Nach Ablauf der Mindestmietdauer könne die Immobilie „nicht mehr auf den Markt gebracht werden“. Alle relevanten Kosten- und Ertragsoptionen werden anhand des Mietniveaus geprüft und mit den Mietpreisen verglichen.
Etwa die Hälfte der Büroflächen des Zentrums wird überwiegend an die Bundesregierung untervermietet. Mit dem Bundesinnenministerium sei eine „grundsätzliche Einigung“ erzielt worden. Es wurden Nutzungsdauern von 25 und 30 Jahren berechnet.
Asylsuchende kommen im Zentrum an, statt wie bisher zur Erstaufnahme nach Eisenhüttenstadt gebracht zu werden. Geplant ist außerdem der Bau einer Ausreisehaftanstalt sowie eines Unterbringungs- und Transitgebäudes für Personen, denen die Einreise verweigert wurde.
Linke und Grüne im Landtag kritisierten, dass das Projekt an eine private Einrichtung vergeben wurde. Für Investoren besteht keine Angebotspflicht. Innenminister Michael Stübgen (CDU) verteidigte den Schritt mit der Begründung, Investoren seien Eigentümer der Immobilie. Die Grünen betonten zuletzt, dass ihre Bedenken bestehen bleiben.
Das Finanzministerium hat Haushaltsmittel für das Projekt freigegeben. Bis zu 400.000 Euro werden in diesem Jahr für die Planung und Projektunterstützung bereitgestellt, im nächsten Jahr sind es 700.000 Euro.
Für den Kongressabgeordneten Stefke bleiben Fragen unbeantwortet. „Für mich ist die Wirtschaftlichkeit nicht nur eine Frage der Miethöhe. Auch die Baukosten für Privatinvestoren und die Baukosten des Landes sollten geklärt werden“, sagte er der dpa. Dabei stellt sich die Frage, ob der Eigentümer der Schlüsselimmobilie auch der Projektentwickler sein muss. „Warum nutzt die Bundesregierung ihre Landkapazitäten nicht für den Bau dieses Zentrums?“, fragte er.
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Quelle: www.dpa.com