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In Rheinland-Pfalz fehlen mehr als 27.000 Kitaplätze

Die Landesmonitore der Bertelsmann Stiftung lieferten keine guten Aussagen zur Kita-Landschaft in Rheinland-Pfalz. Es fehlen Tausende Plätze und es herrscht Personalmangel.

Ein Kind spielt in einer Kindertagesstätte..aussiedlerbote.de
Ein Kind spielt in einer Kindertagesstätte..aussiedlerbote.de

In Rheinland-Pfalz fehlen mehr als 27.000 Kitaplätze

Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung fehlen in Rheinland-Pfalz rund 27.400 Kitaplätze. Damit soll den Bedürfnissen der Eltern entsprochen werden, so das National Monitoring of Early Childhood Education Systems der Stiftung. „Das Land Rheinland-Pfalz ist weiterhin nicht in der Lage, den gesetzlichen Anspruch auf Kitaplätze bedarfsgerecht zu erfüllen“, heißt es in der Studie.

Damit liegt der Anteil der Kinder unter drei Jahren in der Kindertagesbetreuung in Rheinland-Pfalz bei 31 % und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 36 %. 49 % der Eltern möchten sich um Kinder dieser Altersgruppe kümmern. Bei Kindern ab drei Jahren liegt die Betreuungsquote mit 92 % auf dem bundesdeutschen Durchschnitt und 97 % der Eltern sind pflegebedürftig.

Die Bertelsmann Stiftung teilte außerdem mit, dass drei Viertel der Kinder in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten in Gruppen mit „unpassendem Personalverhältnis für die Kinder“ betreut würden. Daher ist in Rheinland-Pfalz eine hauptamtliche Fachkraft für die Betreuung von 3,7 Kindern in einer Tagesbetreuungsgruppe in Rheinland-Pfalz verantwortlich. Dies liegt über dem Verhältnis von 3,4 für alle westdeutschen Bundesländer; die Stiftung empfiehlt derzeit ein Verhältnis von 1 zu 3.

Ähnlich verhält es sich mit der Kindergartengruppe: 7,9 Kinder pro Fachkraft in Rheinland-Pfalz und 7,7 für Westdeutschland insgesamt, auf einer empfohlenen Basis von 1 bis 7,5. Kathrin Bock-Famulla, Expertin für Frühpädagogik bei der Bertelsmann Stiftung, betont: „Man kann argumentieren, dass Kitas in Rheinland-Pfalz ihren pädagogischen Aufgaben für den Großteil der Kinder derzeit nicht nachkommen können.“

Um die Situation zu verbessern, ist eine deutliche Aufstockung des Personals erforderlich. Die Stiftung verweist auf ihren eigenen „Fachkräfteradar für Kitas und Grundschulen“, wonach in Rheinland-Pfalz bis 2025 insgesamt 5.300 Fachkräfte fehlen werden. Es wird prognostiziert, dass es bis 2030 unmöglich sein wird, den Bedürfnissen der Eltern gerecht zu werden und die Personalquoten auf westliches Niveau zu erhöhen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich immer mehr Eltern eine Betreuung ihrer Kinder wünschen.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Stiftung, Fachkräfte von nichtpädagogischen Aufgaben zu entbinden. Wichtig sei auch die Gewinnung von Quereinsteigern und es sei auch denkbar, dass die Öffnungszeiten einer Kindertagesstätte auf sechs Stunden am Tag angepasst würden. Nach Berechnungen des Fachkräftemonitors können bis 2025 die Bedürfnisse der Eltern gedeckt und bessere Personalverhältnisse erreicht werden. Dieses Vorgehen kann jedoch nur durch eine Abstimmung zwischen Eltern, Anbietern und Kommunen festgelegt werden. „Die Kita-Krise ist so gravierend, dass neue Lösungen nötig sind“, betonte Bock-Famulla.

Quelle: www.dpa.com

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