Die in Österreich gesenkten Hürden bei der Jagd auf Wölfe haben den Bestand spürbar dezimiert. In diesem Jahr sei rund ein Dutzend Wölfe erlegt worden, wie das Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs am Sonntag bilanzierte. Die Tiere galten als sogenannte Risiko- oder Schadenswölfe. Insgesamt seien wohl rund 80 Wölfe in der Alpenrepublik in diesem Jahr zumindest zeitweise unterwegs gewesen, schätzt Albin Blaschka vom Österreichzentrum.
Besonders intensiv wurden die Tiere, die eigentlich durch die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der EU besonders geschützt sind, in Tirol und Kärnten bejagt. Ziel ist laut Behörden der Schutz von Weidetieren, manchmal sind Wölfe aber auch Siedlungen zu nahe gekommen. Allein in Tirol werden jedes Jahr rund 200.000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde auf die Almen getrieben, wo sie die warme Jahreszeit verbringen.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur APA bei den Bundesländern ist die Zahl der in dieser Almsaison getöteten Schafe und Ziegen deutlich zurückgegangen. 394 Nutztiere wurden nach Angaben der Länder in diesem Jahr bisher Opfer von Wölfen, 791 waren es laut offizieller Statistik im Vorjahr. Ob das mit der Bejagung zusammenhänge, sei noch nicht zu beantworten, sagte Blaschka. Sechs von neun Bundesländern in Österreich haben in jüngerer Zeit die Abschuss-Hürden gesenkt oder haben die entsprechenden Verfahren eingeleitet.