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In Nordrhein-Westfalen gibt es noch keine zugelassene Cannabis-Anbaugruppe.

Im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) werden derzeit etwa 70 Anträge für Cannabis-Anbau-Vereine geprüft. Kein Verein hat bisher eine Genehmigung erhalten. Hauptsächlich werden Strafen zur Schutz von Minderjährigen vorgeschlagen.

In Nordrhein-Westfalen wurden bisher keine Genehmigungen für den Anbau von Cannabis an zugelassene...
In Nordrhein-Westfalen wurden bisher keine Genehmigungen für den Anbau von Cannabis an zugelassene Anbaubetriebe erteilt.

- In Nordrhein-Westfalen gibt es noch keine zugelassene Cannabis-Anbaugruppe.

In Nordrhein-Westfalen sind seit dem 1. Juli, als es legal wurde, Anträge auf Genehmigung des gemeinschaftlichen Anbaus und der Verteilung von Cannabis unter Vereinsmitgliedern einzureichen, rund 69 Petitionen eingegangen. Bislang hat jedoch noch keine Gruppe eine grünes Licht erhalten. Das ergab eine Umfrage der dpa bei den zuständigen Regionalbehörden. Diese Änderung wurde durch das Bundesgesetz zur Cannabislegalisierung im Frühjahr ermöglicht.

Es hat sich herausgestellt, dass die meisten Anträge, die seit Beginn des Verfahrens vor über zwei Monaten in Nordrhein-Westfalen eingereicht wurden, wichtige Informationen fehlten. Die Überprüfungsprozesse innerhalb der Behörden haben sich ebenfalls als zeitaufwendig erwiesen. Die Verantwortung für die Bearbeitung dieser Anträge wurde den Regionalregierungen übertragen, die entweder zusätzliches Personal eingestellt haben oder neue Rollen schaffen.

Welche Regionen in Nordrhein-Westfalen haben die meisten Anträge?

Bis zum 28. August hatte die Regionalregierung in Düsseldorf 22 Anträge erhalten. Bisher wurden in Düsseldorf noch keine Anträge genehmigt. Das Problem besteht darin, dass die meisten Antragsteller noch Verbesserungen vornehmen müssen, wie eine Sprecherin bestätigte. Sie betonte, wie komplex der Überprüfungsprozess ist, um die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen zu gewährleisten. Ohne Genehmigung kann eine Gruppe nicht mit dem Anbau beginnen.

Die Regionalregierung in Köln hat derzeit 19 unvollständige Anträge. Ein Sprecher aus Köln betonte verschiedene Anforderungen, wie einen Drogenpräventionskurs, als Herausforderungen für die Antragsteller und eine umfangreiche Arbeit für die Verwaltung. Die Regionalregierung in Münster hat bisher acht Anträge erhalten, ohne Genehmigungen oder Ablehnungen, wie ein Sprecher mitteilte.

Die Regionalregierung in Arnsberg hat 13 Anträge, die noch keine Genehmigung erhalten haben. Der Überprüfungsprozess in dieser Region ist ebenfalls sehr komplex. Die Behörde in Detmold hat bis zum 28. August sieben Anträge erhalten, die alle noch überprüft werden, wie ein Sprecher mitteilte. Allerdings ist die Genehmigung erst der Anfang. "Das Cannabiskonsumgesetz sieht danach eine regelmäßige administrative Überwachung der Anbauvereine vor", wie es online heißt.

Strenge Anforderungen für Vereine

Anbauvereine dürfen bis zu 500 erwachsene Mitglieder haben, die mindestens sechs Monate in Deutschland gelebt haben. Sie können Cannabis gemeinsam anbauen und unter ihren Mitgliedern in begrenzten Mengen verteilen, dürfen es aber nicht verkaufen. Der Konsum ist auf dem Vereinsgelände nicht erlaubt. Vereine müssen einen Mindestabstand von 200 Metern zu Schulen, Kinder- und Jugendstätten sowie Spielplätzen einhalten.

Bußgelder dienen principalmente dem Schutz von Minderjährigen

Seit Mai gilt in Nordrhein-Westfalen eine Cannabisverordnung und ein Bußgeldkatalog. Die Gemeinden sind für die Durchsetzung und Verfolgung von Verstößen gegen Besitzgrenzen, Verbrauchverbote und Werbeverbote zuständig. Das Ministerium für Gesundheit betont auf seiner Website, dass der Fokus der Sanktionen auf dem Gesundheitsschutz für Kinder und Jugendliche liegt. Der Konsum von Cannabis in Gegenwart von Minderjährigen kann mit einem Bußgeld zwischen 300 und 1.000 Euro geahndet werden.

Die teilweisen Legalisierung des gemeinschaftlichen Cannabisanbaus in Nordrhein-Westfalen hat zu einer Flut von Anträgen geführt, wobei mehrere Regionen bei der Bearbeitung aufgrund von Komplexität und fehlenden Informationen Schwierigkeiten haben. Trotz der Verzögerungen wurde in keiner Region bisher eine Genehmigung für den gemeinschaftlichen Cannabisanbau erteilt.

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