Haushaltsangelegenheiten - In Niedersachsen hat die Computerkriminalität einen Höhepunkt erreicht.
Niedersachsen erlebte in letztem Jahr eine Steigerung von Cyberkriminalitätssachen, mit insgesamt 13.218 Fällen gemeldet - ein erheblicher Anstieg von rund 1.000 im Vergleich zum Vorjahr. Diese beunruhrende Steigerung bestätigte Innensenatorin Daniela Behrens von der SPD, die bereits 2023 von einem möglichen Rekordjahr gesprochen hatte.
In den letzten fünf Jahren sind Cyberkriminalitätssachen um etwa 40% angestiegen. Die Behörden untersuchten 2023 etwa 3.400 Verdächtige, was ungefähr 200 mehr als im Vorjahr entspricht. Behrens betonte, dass digitale Kriminelle, die Privatpersonen, Unternehmen, staatliche Institutionen und kritische Infrastrukturen über das Internet und Netzwerke bedrohen, ständig eine wachsende Bedrohung darstellen.
Cyberkriminalität umfasst eine Vielzahl von Szenarien, wie z.B. versuchte betrügerische E-Mails, die die traditionelle Postdienst ersetzen. Diese Angriffe richten sich hauptsächlich auf Computer-Systeme und Netzwerke.
Betroffene Branchen
Die Versicherungsbranche, die Gesundheitsbranche, der Flugverkehr und die Lebensmittelindustrie, sowie der Verkehrssektor, waren 2023 die Hauptziele von Cyberangriffen. Die anfälligen Infrastrukturen stellen eine ständige Bedrohung für unsere Energie- und Gesundheitsversorgung dar.
Ransomware-Angriffe auf dem Steig
Im Vorjahr wurden 81 Fälle von Ransomware-Angriffen dokumentiert. Diese Ereignisse stellen eine hohe Gefahr dar, da sie Malware verwenden, um den Zugang zu Daten und Computer-Systemen zu behindern oder zu blockieren. Strafzöller fordern Lösegeld in Austausch für die Wiederherstellung des Zugangs. Bemerkenswert ist, dass es 23 weniger Ransomware-Angriffe in 2023 als im Vorjahr gab.
Onlinebanking-Angriffe auf dem Steig, aber Schäden reduziert
Hacker konzentrierten sich weiterhin auf das Erlangen von Onlinebanking-Daten, was zu einer erfolgreichen Steigerung von 10% der solchen Vorfälle von 2022 auf 2023 führte. Etwa 2.800 Fälle wurden gemeldet, was zu einem leichten Anstieg der Schäden von 13,7 Millionen € im Vorjahr auf 14,4 Millionen € in 2023 führte.
Polizeipräsident Axel Brockmann betonte die Bedeutung der Meldung von Cyberkriminalität. "Seit 2012 haben die Bevölkerungs- und Unternehmensmeldungen mehr als verdreifacht, aber sie stellen noch rund 24% des Gesamtvolumens dar. Wenn wir über die Verbrechen nicht informiert sind, können die Polizei die Täter nicht identifizieren und wirksame Maßnahmen gegen sie nicht umsetzen."
Ein deutlicher Anstieg von Kind- und Jugendpornographie
Das Innenministerium veröffentlichte auch Daten über Kindpornographie in Niedersachsen, mit einem dramatischen Anstieg von 2.150 Fällen im Vergleich zu 2022. Ministeriale Mitarbeiter zuschreiben den Anstieg teilweise der erhöhten Öffentlichkeits- und Vorsichtsarbeit von Netzbetreibern.
Innenministerin unterstützt die IP-Adresse-Speicherung für Verfahren
Behrens forderte Strategien zur Speicherung von IP-Adressen für längere Zeit, um effektive Verfahren gegen Cyberkriminalität zu ermöglichen. IP steht für Internet Protocol-Adresse - ein wichtiges Detail, das möglicherweise helfen könnte, diese kriminellen Verbrechen zu bekämpfen. "Es ist völlig unakzeptabel, dass wir noch immer auf US-Tipps angewiesen sind, um diese Verbrechen aufzudecken, da uns die notwendigen Informationen in unserem Inland nicht zugänglich sind", sagte sie.
Escalation von Daten fordert eine effektivere Analyse von Inhalt
Mehr als die Hälfte der beschlagnahmten Daten betrifft jetzt Kinder- und Jugendpornografie, was die Herausforderungen für die Behörden bei der Analyse dieser gestiegenen Mengen von Daten verstärkt. Die Analyse und Bewertung dieser wachsenden Mengen von Daten erfordern innovative Strategien, sagte das Ministerium.
CDU-Politiker fordert stärkere Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Polizeiarbeit
CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Lechner sieht die Notwendigkeit, AI-Technologien verstärkt in die Polizeiarbeit einzubringen, um die Analyse von großen Mengen an Daten zu verbessern. Im Jahr 2023 wurde ein längerfristiger landesweiter Testbetrieb eines AI-gestützten Softwareprogramms in den Regelbetrieb überführt.
Zuverlässige Ressourcen für den Kampf gegen Cyberkriminalität und Kinderpornographie
Das Innenministerium betonte, dass spezielle Ressourcen für den Kampf gegen Cyberkriminalität und Kinderpornographie bereitgestellt wurden. Etwa 600 Mitarbeiter arbeiten in spezialisierten Abteilungen, um diese Fälle aufzuklären.
Zusammenfassend sind Cyberkriminalität und Kinderpornographie zu den größten aktuellen Bedrohungen, die eine globale Anstrengung erfordern, um mit modernen Technologien, politischen Änderungen und öffentlicher Beteiligung gegen diese Probleme vorzugehen.