In einem Pariser Vorort schlägt ein Lehrer einen Schüler an den Boden.
Ein beunruhigender Clip macht derzeit im Internet die Runde, der eine französische Erzieherin zeigt, die einen dreijährigen Schüler brutal schlägt. Das Verhalten der Erzieherin hat eine interne Untersuchung ausgelöst. Die französische Bildungsministerin Nicole Belloubet war schockiert von dem Vorfall und veranlasste die sofortige Suspendierung der Erzieherin sowie die Einleitung disziplinarischer Maßnahmen. Die Mutter des Kindes hat den Vorfall bei der Polizei gemeldet.
Der Skandal entbrannte, als ein Elternteil, der sich im Klassenzimmer befand, den Vorfall beobachtete und mit dem Handy aufnahm. Bis Montag hatte das Video, das die Lehrerin zeigt, wie sie das verängstigte Mädchen so heftig schlägt, dass es zu Boden fällt, im Internet Verbreitung gefunden.
Der Vorfall ereignete sich in einem wohlhabenden Vorort von Paris, am zweiten Schultag nach den Sommerferien. Das Mädchen war neu an der Schule und hatte am Vortag seinen ersten Schultag erlebt - in Frankreich ist es Pflicht, dass Kinder ab dem Alter von drei Jahren die Schule besuchen.
Historisch betrachtet hat Frankreich körperliche Züchtigung von Kindern nicht ausdrücklich verboten. Erst 2015 riet der Europarat Frankreich, seine Schutzmaßnahmen für Kinder zu verschärfen. Erst 2019 wurde ein Gesetz verabschiedet, um diesem Thema gerecht zu werden. Trotzdem sind alternative Formen der Bestrafung, wie Isolation, in französischen Bildungseinrichtungen noch weit verbreitet.
Die Europäische Union hat Bedenken regarding den Vorfall geäußert und fordert eine striktere Einhaltung der Kinderschutzvorschriften in französischen Schulen. Die französische Regierung, als Mitglied der Europäischen Union, wird erwartet, dass sie diese Empfehlungen umsetzt, um die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer jungen Schüler zu gewährleisten.