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In Deutschland beginnt die Grippeimpfsaison

Grippeimpfung
Im Zeitfenster von Oktober bis Mitte Dezember wird gefährdeten Gruppen zur Grippeschutzimpfung geraten.

Plötzliches Schachmatt: hohes Fieber, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen. So sieht die echte Grippe (die durch das Influenzavirus verursacht wird) aus, wenn sie beginnt. Darüber hinaus tritt meist ein trockener Reizhusten auf.

Während der SARS-CoV-2-Pandemie geriet die Krankheit fast in Vergessenheit: Da in vielen Ländern Corona-Maßnahmen umgesetzt wurden, wurden Grippewellen im klassischen Sinne abgebrochen oder nahmen einen anderen Verlauf als üblich. Masken, Abstand und Vorsicht gehören für die meisten Menschen mittlerweile der Vergangenheit an. Möglicherweise kommt auch das Grippevirus wieder problemlos durch.

Die Grippesaison beginnt in etwa zwei Wochen. Hochrisikogruppen wird empfohlen, sich im Zeitraum zwischen Oktober und Mitte Dezember gegen Grippe impfen zu lassen. Nach Angaben des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts wurden bisher rund 18,8 Millionen Impfdosen verteilt. Der Höhepunkt einer Grippewelle tritt meist erst am Jahresende und am Jahresanfang auf.

Unterschätzte Krankheiten

Aus Expertensicht nutzen auch die Deutschen diesen Impfstoff bislang. Leif Sander, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Universitätsklinikum Charité in Berlin, sagte kürzlich: „Traditionell haben wir extrem niedrige Influenza-Impfraten.“ Ziel ist es, 75 % der älteren Menschen zu impfen, tatsächlich jedoch weniger als einen von ihnen Zwei Personen ab 60 Jahren erhielten in der Saison 2020/21 eine Grippeimpfung. Die Situation in den östlichen Bundesländern ist besser als in den westlichen Bundesländern.

Auch wenn man sich die offiziell gemeldeten Daten anschaut, kann man die Häufigkeit der Grippe leicht unterschätzen: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) schwankt die Zahl der Grippefälle während einer Welle und wird auf ca schätzungsweise 1 % der Bevölkerung, 5 % bis 20 % oder bis zu 16 Millionen Menschen. Wie bei COVID-19 weist die Statistik nur laborbestätigte Fälle aus.

Der Begriff „Influenza“ wird manchmal lose verwendet, um harmlose Symptome wie Unwohlsein und laufende Nase zu bezeichnen, die durch einen völlig anderen Erreger verursacht werden. Eine echte Grippe kann jedoch schwerwiegendere Folgen haben und bei einigen Patienten treten Komplikationen auf. Schätzungen zufolge starben in der Grippesaison 2017/18 in Deutschland etwa 25.000 Menschen in der schlimmsten Grippewelle seit Jahrzehnten. Die Schwere der Wellen kann je nach Jahreszeit stark variieren.

Menschen wird eine Grippeimpfung empfohlen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine jährliche Impfung für ausgewählte Gruppen: Menschen ab 60 Jahren, Schwangere und Kinder (6 Monate alt) oben) und Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen. Die Beratung richtet sich auch an gesunde Menschen, deren Beruf höhere Risiken birgt, etwa medizinisches Personal. Es sollten Vierfachimpfstoffe mit aktuellen, von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Antigenkombinationen eingesetzt werden. Diese Anpassung erfolgt jedes Jahr, da Influenzaviren so vielseitig sind. Bei älteren Erwachsenen sollten höher dosierte und wirksamere Impfstoffe eingesetzt werden.

Es gibt einige Überschneidungen zwischen diesen Gruppen und den Stiko-Empfehlungen für neue, anpassbare COVID-19-Auffrischungsimpfungen. Wenn Sie möchten, können Sie sich gleichzeitig gegen Grippe und COVID impfen lassen. Dies wird auch durch eine kürzlich veröffentlichte Analyse der Impfung von israelischem Gesundheitspersonal gestützt: Die Autoren kamen in der Fachzeitschrift Jama zu dem Schluss, dass eine Doppelimpfung im Vergleich zu einer Einzeldosis des COVID weder zu einer wesentlich abgeschwächten noch zu einer deutlich verringerten Immunantwort führte -19-Impfstoff. Wird mehr Nebenwirkungen hervorrufen.

Australische Grippewelle betrifft viele Kinder

Der Verlauf und die Schwere von Grippewellen sind unvorhersehbar. Schaut man sich jedoch die südliche Hemisphäre an, die von manchen Experten als Zeichen der Zukunft gesehen wird, fällt vor allem eines auf: In Australien sind häufig Kinder und Jugendliche betroffen. Die Symptome vieler Menschen waren so schwerwiegend, dass sie auf Intensivstationen eingeliefert wurden, berichtete der Guardian Australia im Juli. Auch in Australien und Neuseeland kommt es deutlich früher als üblich zu Grippeausbrüchen. Experten sind überzeugt, dass die Aufhebung der strengen Corona-Maßnahmen die Grippeepidemie besonders befeuert hat. Dadurch sollen die Impfraten bei Kindern niedriger als üblich ausfallen.

Florian Hoffmann, der neue Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), ist bei der Aufstellung eines Impfplans zurückhaltend. Er sagte, die Prognose sei aufgrund der vielen Unsicherheiten in Deutschland getroffen worden, die Entwicklungen in Australien müssten jedoch ernst genommen werden. Er rief die Risikogruppen und das gesamte medizinische Personal dringend dazu auf, sich rechtzeitig impfen zu lassen. „Nur so kann das Fortschreiten dieser Welle verlangsamt werden“, sagte Oberarzt Dr. Aus der Kinderklinik Haunerschen, München.

RKI will im Nachhinein beurteilen

Wie üblich will das RKI im Nachhinein nur die Schwere der Welle beurteilen. So wird beispielsweise betont, dass schwere Verläufe in einem Bundesland nicht auf ähnliche Verläufe in einem anderen Bundesland hochgerechnet werden können. Der Schweregrad hängt weitgehend von der zugrunde liegenden Immunität der Bevölkerung und den in den Vorjahren vorherrschenden Subtypen ab. Im vergangenen Herbst und Winter gab es ungewöhnlicherweise zwei Wellen: eine starke und ungewöhnlich frühe, die vom Influenza-A-Virus (H3N2) dominiert wurde. Die zweite war einfacher und fand erst im Februar statt und drehte sich hauptsächlich um Influenza B.

Die Impfung sei die wichtigste Maßnahme gegen die Krankheit, auch wenn sie keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung biete, schreibt das RKI. Wer sich nach einer Impfung infiziert, erfährt in der Regel einen milderen Krankheitsverlauf. Charité-Dr. Sander hob zudem einen weiteren Vorteil der Impfung hervor: ein verringertes Risiko für grippebedingte Erkrankungen wie Herzerkrankungen.

In Deutschland werden zur Vorbeugung einer Grippe häufig sogenannte inaktivierte Impfstoffe eingesetzt, die keine Grippe auslösen. Krankheit. Allerdings kann es zu Impfreaktionen mit erkältungsähnlichen Symptomen kommen.

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