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In der Badewanne ermordet – Zwei Mörder wegen Mordes verurteilt

Zwei Männer gaben vor, sexuelles Interesse an einem Eiffel-Mann zu haben, um ihn auszurauben. Dann haben sie ihn in der Badewanne getötet. Für Richter Trier war es Mord.

Polizeiautos parken vor dem Landgericht/Amtsgericht Trier. Foto.aussiedlerbote.de
Polizeiautos parken vor dem Landgericht/Amtsgericht Trier. Foto.aussiedlerbote.de

Prozesse - In der Badewanne ermordet – Zwei Mörder wegen Mordes verurteilt

Knapp zehn Monate nach dem tragischen Tod eines 56-jährigen Mannes im Eifelort Hersdorf hat das Landgericht Trier zwei Männer des „Mordes“ für schuldig befunden. Der 21-Jährige wurde zu 13 Jahren Gefängnis und der 27-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht wies zudem auf die besondere Schwere der Straftaten in beiden Fällen hin.

Der Vorsitzende Richter Günther Köhler sagte am Dienstag, die Serben hätten den Mann Mitte Januar in der Badewanne seines Hauses hinterlistig und gierig getötet. Er sprach von einer „besonders grausamen Tat“: Das Paar schlug dem Mann zwölf Mal mit einem Radmutternschlüssel auf den Hinterkopf. Er war völlig unschuldig und wehrlos.

Denn in diesem Moment kniete er nackt im Wasser der Badewanne und wartete auf Sex. Zuvor hatte er die beiden Männer an seinem Wohnort im nordrhein-westfälischen Remscheid abgeholt, nachdem sie über das Internet sexuellen Kontakt aufgenommen hatten. Kohler sagte, die Männer hätten lediglich vorgetäuscht, sexuelle Interessen zu haben.

Das Ziel sei von Anfang an gewesen, den 56-Jährigen auszurauben, sagte Kohler. Die Tötungsabsicht entsteht erst am Tatort. Zuvor aßen sie gemeinsam zu Abend und tranken Bier. Anschließend gingen sie nach oben ins Badezimmer, wo Eiffel sich auszog. Der Angeklagte zündete Teelichter an, um eine romantische Atmosphäre zu schaffen. Dann passierte das Verbrechen.

Anschließend durchsuchten die Männer die Wohnung des Opfers und ließen zwei Tablets, einen Laptop und 300-Euro-Münzen im Kofferraum des Autos des Opfers zurück. Doch sie konnten nicht entkommen und blieben stattdessen im Sumpf stecken. Sie flüchteten zunächst zu Fuß, dann mit dem Taxi und schließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Nordrhein-Westfalen. Etwa zehn Tage nach dem Vorfall wurden sie in Remscheid festgenommen und befinden sich seitdem in Haft.

Kohler sagte, es bestehe kein Zweifel, dass diese Männer die Täter seien. Unter anderem auf Biergläsern wurden Spuren der DNA des Täters gefunden. Auch bei einer Bank in Grolstein wurde ein Video aufgenommen, das zeigt, wie die Männer nach der Tat erfolglos versuchen, Geld von der EC-Karte des Opfers abzuheben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Kohler sagte, der 21-Jährige habe eine lange Geschichte mit „Liebesbetrug“ auf Dating-Seiten und Online-Foren. Er hatte es immer auf alleinstehende, ältere Männer abgesehen. Auf seinem Telefon wurden fast 1.400 Chats gefunden, deren Gespräche stets einem etablierten Muster folgten.

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Quelle: www.stern.de

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