Immer mehr Marihuanakonsumenten suchen Hilfe bei einer Suchtberatung
Immer mehr Cannabiskonsumenten suchen Hilfe bei Suchtberatungsstellen in Baden-Württemberg. Im Jahr 2022 suchten 7.678 Menschen aus diesem Grund Rat. Das entspricht 21,8 Prozent aller Hilfesuchenden, wie das Landesamt für Suchthilfe am Donnerstag mitteilte. Im Jahr 2021 liegt sie weiterhin bei 19,8 %. Im Gespräch mit den Medien stellte Vorsitzende Elke Wallenwein fest, dass es eine große Dunkelziffer gebe. Statistisch gesehen kommen nur etwa 4,5 % der „problematischen“ Cannabiskonsumenten in Beratungsstellen.
Laut Statistik der Suchthilfe 2022 besuchten mehr als 50.000 Menschen 103 Suchtberatungsstellen im ganzen Land. Menschen mit Alkoholproblemen machen mit 48,6 % nach wie vor den größten Anteil aus, allerdings sinkt die Zahl. Auch Suchtprobleme durch Kokainkonsum nehmen zu. Der Konsum von Kokain und anderen Stimulanzien in Suchtberatungsstellen stieg von 5,8 % im Jahr 2021 auf 6,6 % im Jahr 2022.
Das National Office on Addiction fordert mehr Geld für die Beratung von Süchtigen und Gleichaltrigen. „Es besteht die Gefahr von Entlassungen“, sagte Warrenwin. Einige Orte haben bereits begonnen, die Ausgaben zu kürzen. Die staatlichen Mittel für die ambulante Suchthilfe sind in den letzten 20 Jahren nicht gestiegen. Auch ein Antrag, die Mittel aus dem Landeshaushalt von 17.900 Euro auf 25.000 Euro pro Vollzeitstelle im Geschäftsjahr 2023/24 zu erhöhen, wurde nicht berücksichtigt.
Eine Suchtberatung lohnt sich: Nach Angaben der Landesstelle spart diese Investition 1 Euro an Suchthilfe und 17 Euro an anderer Stelle.
Einrichtungsträger haben sich zum Aktionsbündnis: Suchtberatung retten zusammengeschlossen. Neben Einmalzahlungen sei eine Aufstockung der Mittel für Suchtberatungsstellen im Land nötig.
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Quelle: www.dpa.com