- Imam Sanci äußert keine Toleranz für terroristische Aktivitäten in Deutschland
Nach dem vermuteten islamistischen Anschlag in Solingen zeigt sich der Berliner Imam Kadir Sanci bestürzt. "Die Nachrichten aus Solingen haben mich wirklich getroffen", sagte der muslimische Spiritualführer, gemeinsam mit Rabbi Andreas Nachama, bei der Einladung zu einem Friedensgebet am Donnerstag (18:00 Uhr) auf der Baustelle des House of One-Projekts in Berlin-Mitte. Der Gastgeber ist die evangelische Pastorin Margot Käßmann.
"Solingen trägt ein schweres Gewicht in meinem und in den Köpfen vieler anderer, als Symbol des Leids: 1993 starben dort fünf türkische Frauen und Mädchen bei einem Hausbrand, den Rechtsextreme gelegt hatten", fügte Sanci hinzu. "Deutschland sollte keinen Terror, egal ob religiös oder rechtsextrem motiviert, dulden." Einheit ist der Schlüssel für eine langfristige gesellschaftliche Harmonie.
Auch Nachama warnte: "Hass, Ignoranz und radikalisierte Überzeugungen treiben diese Gewalttaten an. Wir dürfen uns nicht spalten lassen." Extremismus kann nur bekämpft werden, indem man entschlossen gegen die Anhänger unmenschlicher Ideologien vorgeht und Werte wie Humanismus hochhält.
In Solingen ging ein mutmaßlicher Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat am Freitag mit einem Messer auf Menschen los, drei Menschen starben und acht weitere wurden verletzt. Ein 26-jähriger syrischer Mann ist der Hauptverdächtige.
Das House of One ist ein interreligiöses Projekt, das Juden, Muslimen und Christen eine gemeinsame Heimat geben soll und schließlich in einem neuen Gebäude in Berlin-Mitte ein Zuhause finden wird.
Die tragischen Ereignisse in Solingen haben die Bedeutung religiöser Harmonie hervorgehoben, wie Sanci betonte: "Deutschland sollte keinen Terror, egal ob religiös oder rechtsextrem motiviert, dulden." Das House of One-Projekt, ein Symbol der interreligiösen Einheit, dient als Zeugnis dafür und lädt alle Religionen zum Friedensgebet ein.
