Im Dezember beginnt in Berlin der Prozess gegen BND-Mitarbeiter
Knapp ein Jahr nach der Festnahme eines Bundesnachrichtendienstmitarbeiters wegen Spionage für Russland steht der Mann vor einem Berliner Gericht. Der Prozess soll am 13. Dezember beginnen, teilte das Oberlandesgericht Berlin am Donnerstag mit.
Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, im Herbst 2022 zusammen mit einem 32-jährigen Mitverschwörer in zwei Fällen geheime Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden Deutschen Hochverrat vor. Beide Männer wurden festgenommen. Für die Verhandlung hatte das Gericht zunächst 51 Tage angesetzt.
BND-Mitarbeiter Carsten L. wurde am 21. Dezember 2022 in Berlin festgenommen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr soll er während seiner Tätigkeit für den BND gewonnene Informationen an Russland weitergegeben haben. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass L. im vergangenen September und Oktober an seinen Arbeitsplätzen in Berlin und in Prach bei München zweimal neun interne BND-Dokumente gedruckt oder fotografiert hat.
Im Januar verhafteten Staatsanwälte Arthur E. als mutmaßlichen Komplizen. Es heißt, die Deutschen hätten die geheimen Informationen, die L. erschnüffelt hatte, nach Russland gebracht und dort dem Geheimdienst übergeben. Beide Männer sollen vom russischen Geheimdienst bezahlt worden sein.
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- Bericht der "Süddeutschen Zeitung"
Quelle: www.dpa.com